Dean Martin, Sammy Davis Jr. und Frank Sinatra

AP/WARNER BROTHERS

Radiokolleg - "The Rat Pack"

Wie Frank, Sammy und Dean das Amerikabild prägten (4)
Gestaltung: Christa Nebenführ

Bis heute treten in Europa Künstler als Nachfolger der amerikanischen Crooner auf. Dieser schnulzig - intime Gesangsstil war in den 1920er Jahren mit der Verstärkung durch das Mikrophon populär geworden. Gegen Mitte des 20. Jahrhunderts revolutionierte ihn Frank Sinatra mit jazzmäßiger Phrasierung und Sammy Davis Jr. verschmolz Blues und Crooning. Schon 1941 befreundeten sich die beiden Künstler. 1959 wurde Dean Martin, der sich mit seinem langjährigen Auftrittspartner Jerry Lewis entzweit hatte, im Bunde der Dritte. Zusammen mit dem britischen Schauspieler und Schwager von Präsident John F. Kennedy, Peter Lawford, und dem Komiker und Moderator Joey Bishop füllten sie als "The Clan" oder "The Summit" die Shows der bedeutendsten Unterhaltungsbühnen in Las Vegas mit einem Mix aus kabarettistischen Dialogen und Songs. Von den Medien wurden sie - zum Ärger ihres inoffiziellen Anführers Frank Sinatra - in Anspielung auf die vorherrschenden Darstellungsinhalte Flirt und Drinks und Zigaretten als "The Rat Pack" zur Legende stilisiert. Es ging das Gerücht, Lauren Bacall hätte in Hollywood ein Runde von Schauspielern und Sängern, die mit ihrem Mann Humphrey Bogart von einer durchzechten Nacht zurückkehrten, so bezeichnet. Es gab also keine fixe Gruppe oder gar Band, die diesen Namen trug. Wer dazugehörte, wird von Journalisten und Biographen ganz unterschiedlich interpretiert, dennoch spiegelt sich in der Rezeption ein beachtlicher Teil des damaligen American Way of Life. In der Musikviertelstunde erforscht Christa Nebenführ dieses Lebensgefühl anhand der Songs, Performances und Statements des "Rat Pack". Sie waren alle gestandene Demokraten. Aber als John F. Kennedy vier Mitglieder des Quintetts im Jahr 1961 zu seiner Amtseinführung einlud, jedoch Sammy Davis Jr. explizit bat, von einer Teilnahme abzusehen, weigerte sich Dean Martin, selbst daran teilzunehmen. Die Ausladung von Sammy Davis Jr. war wegen dessen Heirat mit der schwedischen Schauspielerin May Britt erfolgt, da JFK befürchtete, durch die Anwesenheit des "mixed race" Paares einen Teil seiner Wählerschaft zu verärgern. Auch das Verhältnis zu Frauen war trotz der Inszenierung eines ausschweifenden Lebenswandels nicht darauf reduziert "to grab their pussy". Nach den Dreharbeiten zu "Some Came Running" galt Shirley MacLaine als sechstes Mitglied "because I was a pal", also ein Kumpel, wie sie in ihren Memoiren schreibt.

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Sendereihe

Übersicht

Playlist

Komponist/Komponistin: Styne
Komponist/Komponistin: Cahn
Titel: love and marriage
Solist/Solistin: frank sinatra
Länge: 02:38 min
Label: ZYX Music

Komponist/Komponistin: Earl robinson
Titel: Tthe house I live in
Solist/Solistin: Frank sinatra
Länge: 03:17 min
Label: alpharecord

Komponist/Komponistin: Frank Sinatra
Komponist/Komponistin: Jack Wolf Joel
Komponist/Komponistin: S Herron
Titel: I'm a Fool to Want You
Ausführender/Ausführende: frank sinatra
Länge: 04:51 min
Label: capitol catalog

Komponist/Komponistin: Frank Sinatra
Komponist/Komponistin: Jack Wolf
Komponist/Komponistin: Joel S Herron
Titel: I'm a Fool to Want You
Solist/Solistin: Bob dylan
Länge: 04:51 min
Label: columbia records

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