Komponistinnen! - 23 Porträts über Musik und (Frauen) Leben

20. Juli 2022, 16:55

"Frauenleben" heißt ein Liederzyklus der 1926 in Paris geborenen Komponistin Betsy Jolas. Sie führt ein Leben zwischen den USA und Frankreich, studierte in den USA Orgel, Komposition und Klavier bei Helen Schnabel, der Schülerin und Schwiegertochter von Arthur Schnabel und in den USA am Pariser Konservatorium bei Darius Milhaud und Olivier Messiaen.

Jolas ist eine vielgeehrte; Mitglied der American Academy of Arts and Letters, Commandeur des Arts et des Lettres, 1992 zur Personnalité de l'année in Frankreich gewählt. 1997 Chevalier de la Légion d'honneur. Jolas vertrat 1971 bis 1974 Olivier Messiaen am Pariser Konservatorium, wurde 1975 dort Professorin für Musikanalyse und 1978 für Komposition. Sie lehrte in Tanglewood, an der Yale University, der Harvard University und dem Mills College. Ihr reiches Oeuvre umfasst Werke für Vokalensemble und Chor, für allerlei Besetzungen von Kammermusik, eine Puppenoper oder eine Oper Schliemann.

In einem Interview mit dem VAN Magazin im Rahmen der Serie 250 Komponistinnen sagt Betsy Jolas: "Ich habe kein System, ich kann niemandem beibringen, Musik zu schreiben, die wie meine klingt. Ich kann empfehlen, Bücher zu lesen, in Museen zu gehen, viele Konzerte mit unterschiedlicher Musik zu besuchen."

Sie selbst bezieht sich in ihren Werken auf die Tradition, auf Joseph Haydn, "Ah! Haydn" heißt ein Klaviertrio, auf Orlando di Lasso und Josquin des Prez . Sie geht noch einen Schritt weiter, wenn sie Pierre Boulez zitiert: "Komponisten sind große Räuber." Und fügt an: "Er selbst war auch einer." Betsy Jolas´ Vorschläge für Komponistinnen: neugierig bleiben und niemals denken, schon etwas erreicht zu haben. Stay worried.

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