Ein Mitarbeiter geht auf dem Gelände in der Gasverdichterstation in Waidhaus.

APA/DPA/ARMIN WEIGEL

Europa-Journal

Energiekrise, Ukraine, Russland, Serbien

Energiekrise: Woher bekommen die EU-Länder im Winter genügend Erdgas? +++ Ukraine: Die Eisenbahn hält das Land am Laufen +++ Russland: Ukrainische Flüchtlinge im Feindesland +++ Serbien: Der Jubel für die Kriegsverbrecher will nicht verblassen

Moderation: Markus Müller-Schinwald


Energiekrise: Woher bekommen die EU-Länder im Winter genügend Erdgas?

Am Mittwoch hat die Europäische Kommission ihre Pläne für den Fall präsentiert, dass im Winter nicht genügend Erdgas geliefert wird. Das Vorhaben ist umstritten, mehrere Mitgliedsländer haben bereits angekündigt, den Plänen nicht zustimmen zu wollen. Der Gasnotfallplan ist nur einer von mehreren Punkten, der in den letzten Monaten für Kritik gesorgt hat. Die Union sei schnell dabei gewesen, Sanktionen gegen Moskau wegen des illegalen Angriffskrieges auf die Ukraine zu verhängen. Die wirtschaftlichen Folgen seien aber nicht mitbedacht worden. Auch bei Plänen, Europa Klimafit zu machen, hakt es. Wie die EU diesen Herausforderungen begegnen will, erklärt Martin Selmayr, der Vertreter der EU-Kommission in Wien.


Ukraine: Die Eisenbahn hält das Land am Laufen

Wenn internationale Politiker nach Kiew wollen, dann nehmen sie die Bahn. Wenn Menschen aus dem Osten des Landes flüchten müssen, tun sie das in Evakuierungszügen. Alle wichtigen Transporte des Landes laufen über die Schiene, von Lebensmitteln über Munition bis zur Verlagerung von Unternehmen aus den Kampfgebieten in den Westen. Denn der zivile Flugverkehr in der Ukraine ist seit dem 24. Februar eingestellt, und für den Verkehr auf der Straße fehlt Treibstoff. Daniela Prugger hat sich angeschaut, wie die ukrainischen Eisenbahner das Zugsystem am Laufen halten.


Russland: Ukrainische Flüchtlinge im Feindesland

In den umkämpften Regionen der Ostukraine ist vielen Zivilistinnen und Zivilisten der Fluchtweg in den Westen versperrt. Ihr einzige Möglichkeit der Gewalt zu entkommen, führt sie nach Russland. Jenes Land, das für ihr Leid verantwortlich ist. Auf den Straßen Russlands werden die Vertriebenen jeden Tag daran erinnert, dass sie sich in Feindesland befinden - die Russische Propaganda, das Symbol Z - es ist allgegenwärtig. Die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer wollen Russland deshalb so schnell wie möglich wieder verlassen. Unterstützung finden Sie bei einem Netzwerk Russischer Freiwilliger. Miriam Beller war in Sankt Petersburg und hat dort Geflüchtete wie Helfer getroffen.


Serbien: Der Jubel für die Kriegsverbrecher will nicht verblassen

Ratko Mladi? gilt als einer der schlimmsten Kriegsverbrecher seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Er war Oberbefehlshaber der bosnisch-serbischen Armee im Bosnienkrieg und organisierte das Massaker von Srebrenica, 8000 muslimische Jungen und Männer brutal ermordet wurden. Der "Schlächter vom Balkan", wie er oft betitelt wird, tauchte unter und wurde erst 2011 in Serbien verhaftet, 2017 in Den Haag wegen seiner Kriegsverbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch in der Republika Srpska, dem serbischen Teil Bosnien-Herzegowinas, und auch in Serbien wird er von vielen Menschen nach wie vor als Nationalheld verehrt. Graffitis des Kriegsverbrechers sind vor allem in Banja Luka und Belgrad allgegenwärtig. Aus der serbischen Hauptstadt berichtet Christoph Kersting.

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