Des Cis
Keine Kleinigkeiten
mit Hans Georg Nicklaus. Beethovens Bagatellen op. 119 und 126 mit dem Hammerklavier gespielt von Andreas Staier und die beiden späten Cellosonaten op. 102 mit Roel Dieltiens am Cello.
25. Juli 2022, 11:30
Interessant ist die Zusammenstellung dieser Werke auf einer CD, denn sie entstammen der späten Schaffensphase des schon tauben, gleichzeitig aber hochverehrten Beethoven, der "sich was traut .", könnte man salopp formulieren: einmal mit "Bagatellen", die keine sind, aber viel Freiheit bieten, und zum zweiten mit zwei Cellosonaten, die Beethovens späte Schaffensphase einleiten und eher "Phantasiesonaten" seien, wie der Musikwissenschaftler und Dirigent Peter Gülke schreibt.
Das weitgehend historische Instrumentarium der beiden Interpreten verstärkt die Eigenwilligkeit dieser Werke, die auch noch für heutige Ohren zumindest in manchen Passagen seltsam und sonderbar klingen.
Dass Beethovens Bagatellen keine Kleinigkeiten und nichts Beiläufiges sind, ist oft betont worden. Schon 1824 nach der Erstveröffentlichung der 11 Bagatellen op. 119 schrieb Adolf Bernhard Marx, mit diesen Stücken sei der Beweis erbracht, "wie unendlich viel Tiefes auch in so wenigen Noten ausgesprochen werden kann." Die "bunte Mischung", die Beethoven da präsentierte (teilweise mit Stücken, die er schon 1804 komponiert hatte), war für den Verleger zunächst irritierend. Keiner würde glauben, dass diese "Werkchen" von dem berühmten Beethoven stammen.
Noch viel irritierender aber waren die ein paar Jahre vor dem Erscheinen der Bagatellen entstandenen zwei Cellosonaten Beethovens op. 102. Sie gehörten zum "Ungewöhnlichsten und Sonderbarsten" was seit langer Zeit geschrieben wurde, ist in der ersten Rezension 1818 zu lesen. Wecken die Bagatellen keine großen Erwartungen, führen die Erwartungen bei "Sonaten" für Cello und Klavier im Falle dieser Werke bei den Zeitgenossen zu Irritationen und Unverständnis. "Beim ersten Hören ohnmöglich zu verstehen" schrieb der Mannheimer Kapellmeister Michael Frey in sein Tagebuch damals. War schon die Fachwelt so irritiert, wie ist es dann erst dem allgemeinen Publikum ergangen?
Service
Aktuelle Aufnahme:
Beethoven, Cello Sonatas & Bagatelles op. 102, 119 & 126 / Andreas Staier (Hammerklavier); Roel Dieltiens (Cello)
Sendereihe
Gestaltung
Playlist
Komponist/Komponistin: Ludwig van Beethoven
Album: Beethoven : Sonaten und Bagatellen für Violoncello und Klavier
Titel: Bagatelle op.119 Nr.6 in G-Dur: Andante - Allegretto
Gesamttitel: Elf Bagatellen op.119
Solist/Solistin: Roel Dieltiens
Solist/Solistin: Andreas Staier
Länge: 01:37 min
Label: Harmonia Mundi HMM902429
Komponist/Komponistin: Ludwig van Beethoven
Album: Beethoven : Sonaten und Bagatellen für Violoncello und Klavier
Titel: Bagatelle op.119 Nr.9 in a-moll: Vivace moderato
Gesamttitel: Elf Bagatellen op.119
Solist/Solistin: Roel Dieltiens
Solist/Solistin: Andreas Staier
Länge: 00:31 min
Label: Harmonia Mundi HMM902429
Komponist/Komponistin: Ludwig van Beethoven
Album: Beethoven : Sonaten und Bagatellen für Violoncello und Klavier
Titel: Bagatelle op.126 Nr.2 in g-moll: Allegro
Gesamttitel: Sechs Bagatellen für Klavier op.126
Solist/Solistin: Roel Dieltiens
Solist/Solistin: Andreas Staier
Länge: 02:51 min
Label: Harmonia Mundi HMM902429
Komponist/Komponistin: Ludwig van Beethoven
Album: Beethoven : Sonaten und Bagatellen für Violoncello und Klavier
Titel: Bagatelle op.126 Nr.4 in h-moll: Presto
Gesamttitel: Sechs Bagatellen für Klavier op.126
Solist/Solistin: Roel Dieltiens
Solist/Solistin: Andreas Staier
Länge: 04:10 min
Label: Harmonia Mundi HMM902429
Komponist/Komponistin: Ludwig van Beethoven
Album: Beethoven : Sonaten und Bagatellen für Violoncello und Klavier
* Allegro con brio - 1.Satz
Titel: Sonate für Violoncello und Klavier Nr.5 in D-Dur op.102
Cellosonate
Solist/Solistin: Roel Dieltiens
Solist/Solistin: Andreas Staier
Länge: 06:31 min
Label: Harmonia Mundi HMM902429
Komponist/Komponistin: Jean Sibelius
Album: RAUTAVAARA & SIBELIUS: VIOLINKONZERTE / Tobias Feldmann, Violine
* Allegro, ma non tanto - 3.Satz (00:07:55)
Titel: Konzert für Violine und Orchester in d-moll op.47
Violinkonzert
Solist/Solistin: Tobias Feldmann /Violine
Orchester: Orchestre Philharmonique Royal de Liège
Leitung: Jean-Jacques Kantorow
Länge: 07:58 min
Label: Alpha 357