Amerikanerinnen demonstrieren für das Recht zur Abtreibung.

AFP/PANCHO BERNASCONI

Journal-Panorama

USA: Höchstgericht gegen den Fortschritt

Elisa Vass spricht mit der amerikanischen Politologin und Genderforscherin Joyce Mushaben.

Liberale, Demokratinnen, Abtreibungsbefürworter und Feministinnen, aber auch viele Republikaner/innen waren schockiert, als der Oberste Gerichtshof der USA Ende Juni das fast 50 Jahre alte bundesweite Recht auf Abtreibung kippte. Zahlreiche Bundesstaaten haben daraufhin Abtreibungen sofort verboten, einige auch nach Vergewaltigungen oder Inzest. Mit dem Urteil werde der jahrzehntelange Kulturkampf um die Abtreibung in den USA nicht beendet, ist Joyce Mushaben, Professorin an der Georgetown University in Washington, überzeugt - im Gegenteil: Es befeuere Konflikte um politische, ökonomische und soziale Gerechtigkeit.
Ist das erst der Anfang der Aushöhlung von Frauenrechten in den USA? Gerät die amerikanische Demokratie unter diesem auf viele Jahre hinaus konservativ dominierten Supreme Court ins Schleudern? Kann diese rückwärtsgewandte Entwicklung hin zu einem religiös, konservativ und weiß geprägten Amerika, die auch in vielen anderen Bereichen feststellbar ist, wieder umgekehrt werden? Und welche Auswirkungen hat das alles auf Europa?

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