Ausgrabungen

11. August 2022, 11:30

Martin Plüddemann wurde 1854 in Kolberg geboren. Er bezeichnete sich selbst als "Sohn eines geachteten Patrizierhauses". Sein kompositorisches Werk, welches hauptsächlich aus Balladen und Gesängen besteht, geriet im Laufe des 20. Jahrhunderts fast völlig in Vergessenheit.

Dabei hatte Plüddemann einen durchaus eigenständigen Stil kreiert und die gesungene Ballade weiterentwickelt. Er räumte dem Text die Vorherrschaft ein. In zwei Schaffensperioden schrieb er über 40 Balladen zu Texten von Goethe, Heine, Müller und Uhland. Eine andere ist eine Huldigung an Arthur Schopenhauer an dessen Bahre, aber auch heitere Lieder befinden sich in seinem Schaffen. Der Komponist starb bereits 1897 im Alter von 43 Jahren.

Die bei Naxos erschienene Doppel-CD "Balladen und Gesänge für Baryton mit Pianoforte von Martin Plüddemann" zeigt die enorme kompositorische Bandbreite und Qualität seines Werkes. Dabei handelt es sich - bis auf ein Stück - ausschließlich um Weltersteinspielungen.
Interpreten sind der Bariton Ulf Bästlein und der Pianist Hedayet Jonas Djeddikar. Selbst die langen Balladen klingen nie eintönig, herausgestrichen werden muss die klare Textverständlichkeit.

Service

Aktuelle Aufnahme:
CD "Balladen und Gesänge von Martin Plüddemann" / Naxos, Ulf Bastlern - Bariton, Hedayat Jonas Djeddikar - Klavier

Sendereihe

• Des Cis

Gestaltung

• Daniela Knaller