Grafik mit einem Herz, Organ

AP/IKONI ROY SCOTT

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Herzinfarkt-Früherkennung mittels Chip +++ PCO-Syndrom


1. Ein winziger Chip rettet Leben - Wie Künstliche Intelligenz Herzinfarkte frühzeitig erkennen kann

Wir berichten seit 30 Jahren regelmäßig über die Fortschritte aus vielen Bereichen der Medizin. Dafür sind wir bekannt. Wissen Sie, auf welchem immens wichtigen Gebiet sich in diesen drei Jahrzehnten eigentlich gar nichts getan hat? Bei der rechtzeitigen Erkennung der echten "Killer" wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder den tödlichen Herzrhythmusstörungen. Dass sich derartig schwere Erkrankungen im Körper gar nicht ankündigen, ist nicht logisch. Dennoch ist es der Medizin bisher nicht gelungen, Tage oder Stunden vor der Katastrophe Alarmsignale des Körpers zu identifizieren. Wer trägt schon ständig ein 24-Stunden-EKG mit sich herum? Oder ein Gerät zur lückenlosen Kontrolle des Blutdrucks?
Nun gibt es faszinierende Forschungsergebnisse.
Wissenschaftler der TU Dresden haben einen implantierbaren Chip entwickelt. Im Mittelpunkt dieser mikroskopisch kleinen Technologie stehen polymer-basierte Faser-Netzwerke. Diese Fasern werden aus Kohlenstoff angefertigt. Sie können - so unglaublich das auch klingt - ähnliche Aufgaben wie die Nerven im menschlichen Gehirn erfüllen.
Auf die Idee, diese neue Technologie für die Menschheit nutzbar zu machen, kam Matteo Cucchi, damals noch Doktorand. Sein Chip kann erkennen, ob sich tödliche Rhythmusstörungen ankündigen. Und das Unglaubliche an dieser Forschung: Dieser Chip kann viele biologische Signale analysieren und rechtzeitig Alarm schlagen. Ein Beitrag von Daniela Fietzek.

2. Wenn ein Frauenkörper vermännlicht - Das polyzystische Ovarialsyndrom

Typisch männlicher Haarausfall am Kopf, dafür starker Haarwuchs an unangenehmen Stellen, Akne, Zyklusstörungen, Übergewicht und Unfruchtbarkeit. Hinter diesen Symptomen verbirgt sich eine der häufigsten Hormonstörungen der Frau: das polyzystische Ovarialsyndrom, kurz: PCOS. Erstaunlich, aber selbst im Jahr 2022 weiß man recht wenig über die Ursachen. Bei den sogenannten "Zysten" an den Eierstöcken handelt es sich eigentlich um unreife Eibläschen, die nicht mehr weiterwachsen und den Hormonhaushalt ins Ungleichgewicht bringen. So kommt es zu einem Überschuss an männlichen Hormonen - daher auch die Virilisierung des Körpers. Etwa jede fünfte bis siebte Frau in Österreich im gebärfähigen Alter ist davon betroffen. Leider kann dieses Syndrom auch zu Diabetes führen.
Erste Symptome treten teilweise schon in der Pubertät auf. Die Diagnose erfolgt jedoch häufig erst dann, wenn nach einem Grund für den unerfüllten Kinderwunsch gesucht wird.
Univ.-Prof.in Dr.in Doris Maria Gruber, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, hat sich auf Endokrinologie, also den Hormonhaushalt der Frau, spezialisiert. Lydia Sprinzl hat mit ihr über die belastende Störung gesprochen.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA.

Service

Weitere Informationen zum Beitrag über den Chip:

Interviewpartner:

Prof. Dr. Karl Leo
Professor für Optoelektronik, Direktor des Instituts für Angewandte Physik TU Dresden
Hermann-Krone-Bau, KRO 2.11
Nöthnitzer Str. 61
D-01187 Dresden
E-Mail
Homepage

Matteo Cucchi, Ph.D
Post Doktorand in Lausanne, ehemaliger Doktorand an der TU Dresden
Homepage

Info-Links:

Technische Universität Dresden: Implantierbares KI-System entwickelt
Implantierbares KI-System soll Krankheiten früher erkennen
Implantierbare Netzwerke: Mit KI Krankheiten im Körper erkennen
Eingepflanzte KI hört auf das Herz
Kompostierbare Polymergehirne erkennen Herzprobleme
Mit künstlicher Intelligenz Krankheiten früher erkennen und behandeln: Forscher der TU Dresden entwickeln implantierbares KI-System

Weitere Informationen zum Beitrag über das polyzystische Ovarialsyndrom:

Interviewpartnerin:

Univ.-Prof.in Dr.in Doris Maria Gruber
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, spezialisiert auf Endokrinologie
Lainzerstraße 147/1/4
A-1130 Wien
Tel.: +43 1 544 92 02
E-Mail
Homepage

Info-Links:

Doris Maria Gruber: Polyzystisches Ovar
Doris Maria Gruber: Ernährungshinweise für die Gesunderhaltung der Eierstöcke
Selbsthilfegruppe PCOS Deutschland: Häufige Fragen
Selbsthilfegruppe PCOS Deutschland: Infobroschüre
PCO-Syndrom: Wie Medikamente und Ernährung helfen
Gesundheit.gv.at: Polyzystisches Ovar Syndrom (PCOS)

Sendereihe