Mutter Teresa, 1966

AP

Gedanken für den Tag

Mutter Teresa

Die Religionswissenschaftlerin und Publizistin Ursula Baatz über die "Heilige der Finsternis" anlässlich deren 25. Todestages

Das Bild von Mutter Teresa ist eine Art Ikone: Sie steht im weißblauen Sari, dem Ordensgewand, mit gefalteten Händen oder einem Kind im Arm. Ihr runzeliges Gesicht scheint bis in die letzten Falten zu lächeln, und trotzdem ist da zugleich auch eine riesige Strenge und Entschlossenheit.

Geboren wurde Agnes Bojaxhiu, so ihr bürgerlicher Name, 1910 in Albanien, damals Teil des Osmanischen Reichs. Der Vater, ein Kaufmann, starb, als sie acht Jahre alt war. Mit zwölf beschloss sie, Ordensfrau zu werden; mit 18 trat sie bei den Loreto-Schwestern ein, die sie zur kurzen Ausbildung ins irische Mutterhaus und dann nach Indien schickten, nach Bengalen, das damals Teil der britischen Kronkolonie Indien war. Dort arbeitete sie als Lehrerin in Bengalens Hauptstadt Kalkutta und lebte im Loreto-Konvent und lernte Bengali.

Nach der Unabhängigkeit Indiens 1947 nahm sie die indische Staatsbürgerschaft an. 1946, sie fuhr gerade mit der Eisenbahn, erhielt sie in einer Vision von Christus am Kreuz den Auftrag, für die Armen in den Slums von Kalkutta zu arbeiten und mit ihnen zu leben. Das hat sie später berichtet. 1950 gründete sie mit zwölf Schwestern die Missionarinnen der Nächstenliebe. Um Armen ein Sterben in Würde zu ermöglichen, gründete sie das Nirmal hriday, "Das reine Herz", ein Sterbehaus direkt neben dem Kali-Tempel, einem der wichtigen Hindu-Tempel in Kalkutta.

Im Laufe der Jahrzehnte ist der Orden gewachsen. Heute gehören ihm etwa 5000 Personen in mehr als 130 Ländern weltweit an. Das Armutsgelübde nehmen die Schwestern ernst: Sie besitzen neben drei Saris, einem Rosenkranz und einem Gebetbuch nur noch die allernötigsten Gebrauchsgegenstände. Sie betreuen die Ausgestoßenen der Gesellschaft und sie leben arm wie die Armen.

Service

Kostenfreie Podcasts:
Gedanken für den Tag - XML
Gedanken für den Tag - iTunes

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Johann Hermann Schein 1586 - 1630
Titel: Banchetto Musicale - Nr.16 Suite 3 a 5 in a
* Corente - 3.Satz (00:01:48) - tw. 2x gespielt!
Ausführende: Hesperion XX
Leitung: Jordi Savall
Ausführender/Ausführende: Jordi SAVALL geb.1.8.1941 Igualada < bei Barcelona >
Länge: 01:48 min
Label: EMI 7492242

weiteren Inhalt einblenden