Mutter Teresa

8. September 2022, 06:56

"Something Beautiful for God", so heißt der Film und auch das Buch des britischen Fernsehjournalisten Malcolm Muggeridge, das Mutter Teresa bekannt und berühmt gemacht hat.

Menschen in existenzieller Not helfen, ohne Gegenleistung zu erwarten, sondern einfach so, weil es buchstäblich not-wendig ist. Das gehört zum Kern christlicher Spiritualität. Mutter Teresa fand in der Betreuung von Ausgestoßenen, Armen, Kranken, Sterbenden, die in der Millionenstadt Kalkutta auf den Gehsteigen und in der Gosse dahinvegetierten, ihre tiefe Berufung, "die Berufung in der Berufung zur Ordensfrau", wie sie sagte, die sie tatkräftig und konsequent umsetzte.

Unterstützt wurde sie dabei durch Großspenden in Millionenhöhe, die freilich auch von dubiosen Persönlichkeiten kamen - wie dem Ex-Diktator Haitis, "Papa Doc" Duvalier oder dem Anlage- und Sparkassenbetrüger Charles Keating, für den sie sogar bei Gericht intervenierte. Freiwillige mit medizinischen Fachkenntnissen monierten, dass selbst einfache Schmerzmittel fehlten und grundlegende hygienische Standards nicht eingehalten wurden. Etwa wurden Injektionsnadeln nur mit kaltem Wasser gespült, bevor sie wieder verwendet wurden.

Leiden und Schmerz bedeuteten für Mutter Teresa Teilnahme an der Passion Christi. So sagte sie: "Es ist etwas sehr Schönes, zu sehen, wie die Armen ihr Kreuz tragen." Ihr Zeitgenosse, der Kardinal von Recife in Brasilien, Helder Camara, sah die Sache anders. Er sagte einmal: "Wenn ich den Armen Brot gebe, nennt man mich einen Heiligen; wenn ich frage, warum die Armen nichts zu essen haben, dann werde ich als Kommunist beschimpft."

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• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler