Der Salzburger Pflegeskandal und die Folgen

13. September 2022, 13:00

Vergangene Woche berichtete die österreichische Volksanwaltschaft über Missstände in einem privaten Salzburger Pflegeheim. Bei einem unangemeldeten Besuch habe man Menschen angetroffen, die Wundliegegeschwüre und Schmerzen hatten, die dehydriert und unterernährt waren. Eine Frau wog nur mehr 42 Kilogramm. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft und der Salzburger Landeshauptmann kündigte eine "interne Revision" an.

In einer ersten Reaktion sprachen die Heimbetreiber und der zuständige Sozial-Landesrat von "akuter Personalnot". Man werde die Zahl der Bewohner:innen reduzieren. "Lange bekannte Probleme mit der Standardfloskel Personalnot abzutun" sei "unfair" gegenüber den Beschäftigten, kritisiert die Salzburger Gewerkschaft. Die Mängel lägen am "System": schlechte Bezahlung, überdurchschnittlicher Stress und chronische Unterbesetzung. Auch andere Pflegeheime hätten zu wenig Personal, aber dort stehe "der Mensch im Mittelpunkt" und nicht "der Gewinn".

Welche Lehren müssen aus dem jüngsten Pflegeskandal gezogen werden? Wie kann man Personal für die Pflegearbeit gewinnen und wie kann man es erhalten? Soll man die Versorgung alter und kranker Menschen in einem Heim privaten Firmen überlassen? Was können diese besser als die Einrichtungen der öffentlichen Hand?

Andrea Hauer diskutiert mit Michaela Schrumpf, Obfrau des Vereins "Seniorenheime Salzburg" und seit vierzig Jahren in der Pflege tätig, und mit dem Soziologen Manfred Krenn, der über Pflegearbeit und ihre Bedingungen forscht.

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Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Andrea Hauer