Wenn Frauen ihre Stimmen erheben

16. September 2022, 17:30

Bereits 1929 wandten sich Gewerkschafter in Kalifornien an die beliebten Folksänger und -sängerinnen mit der Bitte um Unterstützung. Sarah Ogan Gunning, 1910 in Kentucky geboren, wurde so zu einer leidenschaftlichen Kämpferin für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Fabriken und Minen - ihr Vater war selbst Bergarbeiter. Mit Songs wie "I Am a Girl of Constant Sorrow" schrieb sie wahre Hymnen. In den 60er Jahren wurde sie wiederentdeckt und trat u.a. beim renommierten Newport-Folkfestival auf.

"Which Side Are You On" sang wiederum Florence Reece provokant, und die Frage war an die Adresse der Firmenbosse gerichtet. Als sie den Song schrieb, war sie zwölf Jahre alt - ihr Vater kämpfte da gerade auf der Straße gemeinsam mit den Kumpels um seine Rechte.
Die Schriften von Theoretikern wie Karl Marx und Mikhail Bakunin waren ständige Begleiter der engagierten Sängerinnen. Peggy Seeger, Anne Feeney und Elaine Purkey sind weitere der heute oft vergessenen weiblichen Stimmen des US-amerikanischen Kampfes um Arbeitsrechte.
Heute, Freitag, startet übrigens das Festival "Wienwoche", das sich unter dem Titel "Working Class Ecologies" mit der Situation und den Rechten von Frauen in prekären Arbeitsverhältnissen auseinandersetzt.

Sendereihe

• Spielräume

Gestaltung

• Wolfgang Schlag