Blutgefäße

AFP/GABRIEL BOUYS

Medizin und Gesundheit

Rat und Hilfe bei Gefäßproblemen in den Beinen

Von Krampfadern und Schaufenstern


Unsere Beine tragen uns über weite Strecken gut durchs Leben. Dafür benötigen sie aber auch eine effiziente Versorgung. Funktionieren An- und Abtransport des Blutes nicht mehr reibungslos, so führt dies zu unangenehmen Symptomen, ja mitunter sogar bedrohlichen Komplikationen.
Das Gefühl schwerer Beine, kalte Extremitäten, Schmerzen in den Waden, Kribbeln in den Zehen, angeschwollene oder gerötete Füße - all dies können Hinweise auf eine Gefäßschädigung bzw. auch eine mangelnde Durchblutung sein.
Vor allem bei schlecht heilenden Wunden an den Beinen sollte immer auch ein Gefäßspezialist hinzugezogen werden oder ein möglicherweise zugrunde liegender Diabetes abgeklärt werden.

Arterielle und venöse Probleme

Während die oberflächlichen Krampfadern (Varizen) auf eine angeborene Bindegewebsschwäche und eine Insuffizienz der Venenklappen zurückführbar sind, sind Durchblutungsstörungen in den Beinen in vielen Fällen hausgemacht. So führen dieselben Mechanismen, die anderorts Verengungen der Herzkranzgefäße verursachen, auch zu Wandveränderungen in den großen Arterien der Beine: Fehlernährung, Bewegungsmangel und Rauchen, aber auch Bluthochdruck begünstigen die Entstehung einer Atherosklerose. Die mangelnde Blutversorgung des Beins verursacht zunehmende Schmerzen beim Gehen, die die Betroffenen immer wieder zu Pausen zwingen - etwa vor Auslagen. Dieser Umstand hat zum Namen "Schaufenster-Krankheit" geführt.
Der medizinische Begriff lautet periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), vulgo Raucherbein.

Akute Gefäßverschlüsse in den Beinen

Bei einem kompletten arteriellen Verschluss ist das Bein schmerzhaft, kalt und blass. Dies stellt einen medizinischen Notfall dar. Kann die Durchblutung des Beines durch Medikamente oder gefäßchirurgische Maßnahmen nicht rasch wiederhergestellt werden, drohen irreversible Gewebsschädigungen, bis hin zum Absterben der Extremität.
Ähnlich gefährlich ist ein Verschluss einer tiefen Beinvene durch einen Thrombus. Auch hier stehen oft Schmerzen im Vordergrund, das Bein ist jedoch dunkelrot verfärbt, angeschwollen und heiß. Und auch hier ist Gefahr in Verzug. Denn wenn sich Teile des Thrombus lösen, können diese in die Lunge geschwemmt werden - daraus kann sich eine lebensbedrohliche Lungenembolie entwickeln. Bei rechtzeitiger Diagnose können entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Schwer zu behandelnde Geschwüre

Schlechte Durchblutung und Gefäßschäden an den Beinen führen zudem zu Beeinträchtigungen der Haut - es entstehen Verfärbungen, Entzündungen, offene Wunden und Geschwüre, die über Monate bestehen bleiben. Dem professionellen Wundmanagement kommt hier eine besondere Bedeutung zu, neben Ärztinnen und Ärzten übernehmen vor allem hochspezialisierte Pflegepersonen die Versorgung.
Denn die sogenannten "offenen Beine" erfordern die Behandlung durch Fachkräfte. Rund 250.000 Personen in Österreich haben solche Geschwüre, die leider oft nicht adäquat therapiert werden. Viele Betroffene leiden nicht nur an Schmerzen, sondern ziehen sich sozial zurück und vereinsamen. Das moderne Wundmanagement ist daher viel mehr als nur das Legen eines Verbandes, weitaus aufwändiger und damit auch kostenintensiver. Es erspart aber Komplikationen - und damit Leid.

Dr. Ronny Tekal spricht mit seinen Gästen in der aktuellen Ausgabe des Radiodoktors über Ursachen und Auswirkungen von Durchblutungsstörungen in den Beinen sowie über Neuigkeiten aus dem vielfältigen therapeutischen Repertoire.

Reden auch Sie mit! Wir sind gespannt auf Ihre Fragen und Anregungen. Unsere Nummer: 0800/22 69 79, kostenlos aus ganz Österreich.

Hatten Sie bereits eine Venenthrombose?

Wurde bei Ihnen eine Varizen-Operation durchgeführt? War sie erfolgreich?

Haben Sie Probleme mit offenen Wunden an den Beinen?

Konnte Ihnen durch eine moderne Wundbehandlung geholfen werden?

Wurde bei Ihnen ein gefäßchirurgischer Eingriff an den Beinarterien gemacht?

Service

Studiogäste:

Prim. Priv.-. Doz. Dr. Afshin Assadian
Facharzt für Gefäßchirurgie
Vorstand Abt. f Chirurgie, Schwerpunkt Gefäßchirurgie
Klinik Ottakring
Montleartstraße 37
1160 Wien
Tel.: +43/1/49150 4107
E-Mail
Homepage

Univ.- Prof. Dr. Michael Gschwandtner
Facharzt für Innere Medizin, Gefäßspezialist
Stv. Abteilungsleiter der Klinischen Abteilung für Angiologie
Univ.-. Klinik für Innere Medizin II, AKH
Meduni Wien
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien
Tel.: +43/680/2477278
E-Mail
Homepage

Michaela Krammel
Diplomierte Gesundheits - und Krankenpflegerin, Wund - und Wunddiagnostikmanagerin
Roterdstrasse 12/29/8
1160 Wien
Tel.: +43/676/380 28 99
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Österreichische Gesellschaft für Internistische Angiologie, Innere Medizin und Angiologie (ÖGIA)
Österreichische Atherosklerose Gesellschaft
KH Barmherzige Brüder: Informationen zur PAVK (Beindurchblutungsstörungen)
MeinMed.at: Arteriosklerose
https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/herz-kreislauf/arterien/schaufensterkrankheit-ursachen-praevention.htmlGesundheit.gv.at: Schaufensterkrankheit
Deutsche Gesellschaft für Phlebologie: Krankheitsbild Krampfadern
MeinMed.at: Krampfadern
Wundtag 2022
Gesundheitsinformation.de: Infos zur tiefen Beinvenenthrombose
Apotheken Umschau: Venenschwäche
Wundambulanz: Offenes Bein - Ursachen und Behandlung
Selbsthilfe Wundmanagement

Literatur:

Michaela Krammel (Hrsg.), "Hilfe zur Selbsthilfe - Wunden besser verstehen und versorgen", Verlagshaus der Ärzte, 2021

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Gestaltung