Ultra-orthodoxe jüdische Männer

AP/ARIEL SCHALIT

Gedanken für den Tag

Jüdische Herbstfeste

"Vor wem soll ich mich fürchten?", fragt sich die Historikerin und Judaistin Shoshana Duizend-Jensen rund um Jom Kippur, dem Bauen von Laubhütten und dem Fest der Thorafreude

Auf der ganzen Welt begehen wir Juden und Jüdinnen im Herbst unsere Hohen Feiertage. Diesmal dauern sie von 25. September bis 18. Oktober. Es sind sehr intensive Wochen, geprägt von familiärem Zusammenhalt, Gebet, Kontemplation und nicht zuletzt herrlichem traditionellen jüdischen Essen!

Viele Menschen sind nach den Sommermonaten mit Schule, Lernen, Arbeit, also mit der Rückkehr in den Alltag beschäftigt. In Ländern, in denen Juden und Jüdinnen nur eine kleine Minderheit darstellen, stoßen sie in dieser Zeit oft auf Verwunderung und Unverständnis. Sie feiern mitten im Herbst ihr Neujahrsfest, beten am Versöhnungstag den ganzen Tag in der Synagoge, sitzen und essen in Hütten und tanzen schließlich mit Thorarollen herum.

Bereits im Monat vor dem eigentlichen Beginn der Hohen Feiertage beginnt in den Synagogen die Vorbereitung darauf. Es ist der jüdische Monat Elul, in dem wir uns auf das Kommende, Heilige einstellen. Was kann einem Menschen noch passieren, wenn er oder sie jeden Tag den Psalm 27 sagt: "Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem soll ich mich fürchten?" Wer einmal an einer Synagoge vorbeigegangen ist und einen ungewohnten, nahezu archaischen Ton gehört hat, der stammt von einem Widderhorn, einem sogenannten Schofar, das im Elul täglich geblasen wird.

Am 1. Elul soll Moses, Mosche, dem Ruf G'ttes gefolgt und wieder auf den Berg Sinai gestiegen sein, um zum zweiten Mal die Gesetzestafeln zu empfangen. Das erste Paar wurde ja von Mosche aus Wut zerstört, nachdem die Israeliten vom Glauben abgefallen sind und ein goldenes Kalb anbeteten. So steht es in der Thora. Aber G'tt war dazu bereit, den Israeliten zu vergeben. Der Monat Elul bedeutet also, dass G'tt in diesem Monat besonders empfänglich für unsere Gebete ist. Der Psalm 65,3 stimmt uns darauf ein: "Du erhörst die Gebete, alle Menschen kommen zu Dir unter der Last ihrer Sünden."

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Urheber/Urheberin: Traditional
Album: SEPHARDISCHE ROMANZEN IM REICH DER HOHEN PFORTE
Titel: Adonay bekol shofar / instr.
Gesamttitel: MUSIK DER SEPHARDIM IM OTTOMANISCHEN REICH NACH DEM ALHAMBRA EDIKT 1492
Ausführende: Accentus Austria
Ausführender/Ausführende: Thomas Wimmer
Ausführender/Ausführende: Jane Achtman
Ausführender/Ausführende: Michael Posch
Ausführender/Ausführende: Elisabeth Seitz
Ausführender/Ausführende: Reinhild Waldek
Ausführender/Ausführende: Charlie Fischer
Ausführender/Ausführende: Wolfgang Reithofer
Leitung: Thomas Wimmer
Länge: 02:00 min
Label: Arcana A341

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