Protestanten in Belgrad.

AFP/ANDREJ ISAKOVIC

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Gegen Umweltverschmutzung und Korruption

Gegen Umweltverschmutzung und Korruption
Bürgerproteste in Belgrad
Von Alexander Behr

Seit beinahe einem Jahrzehnt finden in der serbischen Hauptstadt Belgrad regelmäßig Proteste gegen Luftverschmutzung, Zerstörung der Lebensgrundlagen, Privatisierungen und Korruption statt. Der Widerstand begann sich 2014 gegen die umstrittene "Belgrader Waterfront" zu formieren, das größte Entwicklungsprojekt in der Geschichte Serbiens. Im Jahr 2016 entstand die Bewegung "Wir geben Belgrad nicht her!", nachdem in der Nacht der Parlamentswahlen ein altes Stadtviertel an der Save in einer Nacht-und-Nebel-Aktion illegal abgerissen wurde. Serbien steht bei der Sterblichkeit durch Luftverschmutzung an erster Stelle in Europa. Das liegt auch daran, dass sich in Belgrad eine der ältesten und größten Mülldeponien Europas befindet. Sie existiert seit 44 Jahren, ist kilometerlang und reicht bis zur Donau. Immer wieder kam es zu Bränden, gefährliches Methangas trat aus. Bei den aktuellen Bürgerprotesten geht es auch um die Unabhängigkeit vom russischen Gas, was eine Umkehr der jahrzehntelangen prorussischen Energiepolitik bedeuten würde.

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