Männer bringen aufgeblasene Sterne auf einem riesigen Ballon an.

APA/DPA/KAY NIETFELD

Europa-Journal

Europäische Sicherheit, Schweden, Finnland, Rumänien

Europäische Sicherheit: Was ist die "Europäische Politische Gemeinschaft"? +++ Schweden: Erdogans langer Arm +++ Finnland: Lebenslang ohne Gitter +++ Rumänien: Die großen Bildungsdefizite auf dem Land
Moderation: Markus Müller-Schinwald

Europäische Sicherheit: Was ist die "Europäische Politische Gemeinschaft"?

Beim Gipfel der EU in Prag in dieser Woche geht ein neues Bündnis an den Start: Die "Europäische Politische Gemeinschaft". So sollen Staaten enger an die Union angebunden werden, die entweder nicht beitreten wollen oder nicht können. Die Liste reicht von Großbritannien über den Westbalkan und die Ukraine bis in den Kaukasus. Wie das neue Bündnis aussehen kann und ob es überhaupt zustande kommt, ist aber noch weitgehend offen. Schon vor dem Gipfel hat ein Gruppe von Politikwissenschaftlern eine Konzept verfasst, welche Vorteile diese europäische Politische Gemeinschaft hätte. Einer der Autoren, Franz C. Mayer von der Universität Bielefeld, analysiert worum es bei dem neuen Bündnis geht

Schweden: Erdogans langer Arm

Schweden will als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine der NATO beitreten, und zwar rasch. Dem müssen aber alle anderen NATO-Mitglieder zustimmen, außer Ungarn und der Türkei habe auch bereits alle Länder den Beitritt ratifiziert. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nutzt die Situation aber für seine eigenen Anliegen. Er wirft Schweden vor, eine Brutstätte für Terroristen zu sein und fordert unter anderem die Auslieferung einiger Personen. Wer sind die Menschen, die Erdogan in Schweden seit Jahren verfolgt? Verena Sophie Maier hat in Stockholm türkische "Terrorverdächtige" getroffen.

Finnland: Lebenslang ohne Gitter

Die Finnen sind irgendwie immer mit von der Partie, wenn es um pragmatische Lösungen für den Alltag geht, um Digitalisierung und neue Konzepte in der Bildung. Auch in diversen Rankings landet Finnland mit seinen fünfeinhalb Millionen Einwohnern oft ganz vorne: Finnen und Finninen gehören zu den glücklichsten Menschen der Welt, Helsinki zählt zu den lebenswertesten Städten etc. Und auch wer in Suomi, wie Finnland auf Finnisch heißt, zu einer Haftstrafe verurteilt wird, kann erleben, dass dort die Dinge anders laufen. Denn in Finnland gibt es sogenannte offene Gefängnisse. Christoph Kersting hat so eine Einrichtung besucht.

Rumänien: Die großen Bildungsdefizite auf dem Land

Rumänien gehört seit 2007 zur Europäischen Union. Doch auf dem flachen Land herrschen mancherorts, was die Schulbildung angeht, eher mittelalterliche Zustände. Und das liegt nicht daran, dass es dort keine Schulen gibt. Vielmehr kommen viele Kinder aus armen Familien, häufig auch aus Roma-Siedlungen, erst gar nicht in den Unterricht: Weil sie zuhause mitarbeiten müssen oder weil die Eltern nicht wissen, wie wichtig Bildung für ihre Kinder ist. Eine jüngst veröffentlichte Studie des Hilfswerkes "World Vision Romania" spricht da eine klare Sprache: Demnach besucht jedes zehnte Kind auf dem flachen Land überhaupt gar keine Schule; ein Viertel bekommt keinerlei Unterstützung bei den Hausaufgaben; 37 Prozent der Kinder schwänzen regelmäßig die Schule. Thomas Wagner hat sich die Situation in Westrumänien angeschaut.

Service

Kostenfreie Podcasts:
Europa-Journal - XML
Europa-Journal - iTunes

Sendereihe