Waldameisen

MARTIN KRONDORFER

Vom Leben der Natur

Wie hegt man Waldameisen? (3)

Hügelbauende Insektenvölker mit großem Nutzen.
Der Forstwissenschaftler Martin Krondorfer spricht über Waldameisen und ihre Hege.
Teil 3: Nahrungsquellen und Klimaregulation

Hügelbauende Ameisenarten erfüllen in Waldökosystemen viele wichtige Funktionen. Eine Königin kann bis zu 25 Jahre alt werden, in voll entwickelten Haufen leben daher auch entsprechend zahlreiche Völker. Bis zu 100.000 Schädlingslarven kann ein einzelnes Ameisenvolk pro Tag einsammeln. Das kommt den Bäumen im Umkreis sehr zugute. Ameisen beseitigen aber auch Aas, sind notwendige Bestäuber für spezialisierte Pflanzen, Unterkunftgeber für angepasste Insekten, und wichtige Nahrung zum Beispiel für Raufußhühner.

Daher sind Waldameisen nicht nur gesetzlich geschützt, sondern gelten in der nachhaltigen Forstwirtschaft als durchaus erwünschte Waldbewohner. In der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl im steirischen Mürztal gibt es eine spezielle Ausbildung zum "Ameisenheger". Wer diese absolviert hat, erhält nicht nur wichtige Kenntnisse zum Schutz und zur Förderung der Waldameisen in der Forstwirtschaft. Absolventen können in der Steiermark auch Not-Umsiedlungen von Ameisenvölkern vornehmen, ohne um eine naturschutzrechtliche Bewilligung ansuchen zu müssen.

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GESPRÄCHSPARTNER:
Dipl.-Ing Martin Krondorfer
Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl
A- 8662 St. Barbara im Mürztal

Sendereihe

Gestaltung

  • Thomas Thaler

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