Wo die Zukunft weiblich ist

18. Oktober 2022, 13:00

Wie geht es mit dem Verfassungsprozess in Chile weiter, der vor allem für indigene Frauen an vorderster Front die Hoffnung auf eine gerechte Zukunft dargestellt hatte? Was bedeutet der Kampf um Freiheit für Frauen im Iran und der ganzen Nahost-Region? Wie hat die Corona-Pandemie den latenten Rassismus gegen "asiatisch" aussehende Menschen neu entfacht? Wie ist generell unser Blick auf die feministischen Kämpfe, die außerhalb der westlichen Welt ihren Ursprung haben und/oder stattfinden, und ihre Akteurinnen?

Andrea Ernst und ihre Mitherausgeberinnen stellen sich solche Fragen schon lange. Als sie in den 1970er und 80er Jahren begannen, das europäische Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit zu beobachten, fanden sie es männlich geprägt, vor allem Männern im globalen Süden zugutekommend, und die Kämpfe der Frauen um Einkommen und Selbstbestimmung weitgehend unbeachtet. Um "die 'Entwicklungshilfe' auf den feministischen Prüfstand zu stellen", gründeten die österreichischen Aktivistinnen 1982 die "Frauen*solidarität". Die Organisation und die zugehörige Zeitschrift feiern heuer ihr 40-jähriges Bestehen.

Zu diesem Anlass erschien soeben das Buch "Global Female Future", in dem aktuelle feministische Debatten aus fast allen Teilen der Welt versammelt sind - authentisch erzählt von Frauen wie der Politikwissenschafterin und Trainerin Luisa Dietrich Ortega, die sich mit Geschlechtergerechtigkeit in humanitären Krisen und Konflikten befasst; der Journalistin Julieta Rudich, die aus aller Welt und vor allem aus Lateinamerika berichtet; und der Autorin Vina Yun, die anti-asiatischen Rassismus in Österreich seit Jahrzehnten nicht nur selbst erfahren hat, sondern auch analysiert.

Reden Sie mit Xaver Forthuber und seinen Gästen: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Service

Buch:
Andrea Ernst u.a. (Hrsg.): Global Female Future. Wie feministische Kämpfe Arbeit, Ökologie und Politik verändern. Wien: Kremayr+Scheriau, 2022.

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Xaver Forthuber