Ein Mensch mit Affenmaske hält einen Rahmen.

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Verbalattacke mit geladener Sprache

"Fretten" von Helena Adler. Es liest Katharina Wawrik.

Für das Wort "fretten" bietet das österreichische Wörterbuch die Umschreibungen "abmühen" und erstaunlicherweise auch "moglen" an. Der deutsche Duden definiert "fretten" als schwaches Verb, das vor allem in der österreichischen Umgangssprache gebräuchlich sei, im Sinne von "sich durchs Leben fretten".

Mühsam hat es die Ich-Erzählerin von "Fretten" auf jeden Fall. Das Aufwachsen in der Provinz hat ihren Blick für die Natur geschärft, aber auch das Verlangen nach Aufruhr. Gleichgesinnte sind schnell gefunden. Sie tanzen und wüten, sie spielen mit ihren Leben, weil sie es gewohnt sind, zu verlieren. Bis plötzlich nicht nur die eigene Existenz auf dem Spiel steht: Als Mutter wird die Ich-Erzählerin zur Löwin, zur ausufernden Beschützerin und Komplizin.

Helena Adler hat für ihre schriftstellerische Arbeit einen Künstlernamen gewählt. Sie wurde 1983 in Oberndorf bei Salzburg geboren, wo sie auch heute lebt. Sie studierte Malerei sowie Psychologie und Philosophie.
2020 erschien ihr Roman "Die Infantin trägt den Scheitel links". Dafür wurde sie sowohl für den Österreichischen als auch für den Deutschen Buchpreis nominiert. Für den aktuellen Roman "Fretten" wurde Helena Adler auch heuer für den Österreichischen Buchpreis nominiert.

Gestaltung: Karin Buttenhauser

Service

Helena Adler. Fretten. Jung und Jung Verlag, 2022

Sendereihe

Gestaltung

  • Karin Buttenhauser

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