Viennale-Party

VIENNALE/ALEXI PELEKANOS

Punkt eins

Kino und Film feiern - in der Streaming Ära

Auch Festivals haben klein angefangen: 60 Jahre Viennale.
Gast: Michael Omasta, Filmkritiker des FALTER.
Moderation: Alexander Musik.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
E-Mails an punkteins(at)orf.at

"Als die Viennale 1960 zum ersten Mal stattfand, wurde sie noch von den Gründern selbst finanziert", schreibt Julia Fabrick zu Beginn ihrer Diplomarbeit über die "(Kultur)politischen Formen eines Filmfestivals am Beispiel der Viennale".

Heute ist die Viennale ein Filmfestival mit internationaler Strahlkraft, das nicht nur cineastische Highlights der wichtigsten A-Festivals zeigt, sondern mit individuellem Anspruch auftritt: mit Diskussionen, Retrospektiven, liebevoll kuratierten Schwerpunkten und einem maßgeschneiderten Begleitprogramm. 220 Filme in 13 Tagen sind es heuer, zur 60. Ausgabe, die am Donnerstag beginnt.

1960 wollte der Verband der österreichischen Filmjournalisten, insbesondere Edwin Zbonek und Sigmund Kennedy, frischen Wind ins - jedenfalls cineastisch - verschlafene und rückwärts gewandte Österreich bringen. Ein Filmfestival für Wien sollte her! "Internationale Festwoche der interessanten Filme des Jahres 1959" nannten die Beiden ihre Veranstaltung. Die "Festwoche" war eine hochwertige Bilderschau und hatte gleichzeitig bildungspädagogischen Auftrag. Filme aus 18 Ländern waren zu sehen, auch unbekannte einheimische Filme bekamen ein Forum. Das Profil der Viennale, wie das Festival ab 1962 offiziell hieß (die Lebensdauer des zwischenzeitlichen Titels "Festival der Heiterkeit" war begrenzt), schälte sich im Lauf der Jahre aus dem Anspruch der Veranstalter und der Einflussnahme von Stadt Wien und Unterrichtsministerium heraus. Die staatlichen Funktionäre erkannten, welches Potential ein Filmfestival für den Kulturbetrieb in Österreich haben könnte. Auch wenn die Viennale, bitte schön, politisch nicht zu hohe Wellen machen sollte.

Zwischen Innovation und Rücksichtnahme pendelte das Festival unter wechselnder Direktion und hatte mit dem prächtigen "Forum"-Kino (1.146 Sitzplätze) ab 1971 eine Zentrale. Die Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum entwickelte sich, Edwin Zbonek freute sich, dass Kritiker den Vergleich mit dem Filmfest am Lido nicht scheuten. Wien war Weltniveau! Einen Wettbewerb und einen Filmmarkt gab es indes nicht; die Viennale war und ist ein Publikumsfestival mit ausgeprägter kuratorischer Handschrift und vielen Gästen inklusive gut dosiertem Glamour-Faktor. Die 20 Jahre, in denen Hans Hurch bis zu seinem Tod die Viennale leitete, stellten diesen Anspruch, verbunden mit viel persönlicher Leidenschaft, wohl am besten unter Beweis. Ein Anspruch, wie ihn die derzeitige Viennale-Leiterin, Eva Sangiorgi, auf ihre Weise fortführt.

Wie wurde die Viennale zu dem, was sie ist? Gegen welche Widerstände - finanzielle, moralische, mediale, politische - musste sie antreten? Und wie kann sich ein Filmfestival 2022 - in der Streaming-Ära - noch profilieren und die Menschen aus ihren Wohnungen locken?

Alexander Musik spricht mit Michael Omasta, dem langjährigen Filmredakteur der Wiener Stadtzeitung "Falter". Wenn Sie sich an der Diskussion beteiligen möchten, rufen Sie uns unter 0800 22 69 79, kostenlos aus ganz Österreich, an oder schreiben Sie uns ein Mail an punkteins(at)orf.at

Service

Information:
Viennale 2022

Die Ö1-Viennale Frühstücksfilme

Sendereihe

Gestaltung

  • Alexander Musik

Playlist

Komponist/Komponistin: Charlie Chaplin
Bearbeiter/Bearbeiterin: J.G.Mortimer (Arr.)
Titel: Smile (From "Modern Times") (davon 15 Sek unterlegt)
Ausführende: I Salonisti
Länge: 05:20 min
Label: Sony

Komponist/Komponistin: Herman Hupfeld
Bearbeiter/Bearbeiterin: V.Körmendi (Arr.)
Titel: As Time Goes By (From Casablanca) (davon 6 Sek unterlegt)
Ausführende: I Salonisti
Länge: 02:30 min
Label: Sony

Komponist/Komponistin: Nino Rota
Bearbeiter/Bearbeiterin: S.Hostettler (Arr.)
Titel: The Godfather Waltz (From "the Godfather") (davon 44 Sek unterlegt)
Ausführende: I Salonisti
Länge: 03:20 min
Label: Sony

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