Zbigniew Chojnacki, musikprotokoll

ORF/MUSIKPROTOKOLL/M. GROSS

Zeit-Ton

Neue Musik von Zbigniew Chojnacki und Isabella Forciniti beim ORF musikprotokoll

musikprotokoll 2022. Immersive Klangwelten von Zbigniew Chojnacki und Isabella Forciniti.

Im Zentrum dieses Rückblicks auf das diesjährige ORF musikprotokoll stehen zwei kurze Konzerte, die am ersten Festivaltag im Grazer Dom im Berg stattgefunden haben, - von zwei Künstler:innen, die beide das Publikum in ihre jeweils ganz eigene Klangwelt luden.

Im Laufe der Jahre hat der Akkordeon-Spieler Zbigniew Chojnacki sein ganz eigenes Setup entwickelte, er betrachtet sein Akkordeon und die damit verbundenen Electronics als ein Instrument. In seinen stets völlig frei improvisierten Solo-Konzerten spielt er gerne mit den Erwartungen des Publikums. Als Cyber-Punk hätten die Konzertbesucher:innen seine Musik bereits bezeichnet, andere fühlen sich bei der Fülle an unterschiedlichen Sounds, die Chojnacki seinem Instrument zu entlocken vermag, an Orchestermusik erinnert. "Das Akkordeon ist kein lautes Instrument", so der Musiker. "Und manchmal reizt es mich zu schauen, wie laut ich das Akkordeon spielen kann. Meine Musik kann aber auch sehr leise und minimalistisch sein, ich mag Kontraste. Jedenfalls versuche ich, während des Spielens nicht zu viel nachzudenken. Das wichtigste ist, dass ich Spaß habe. Ich versuche einfach ich selbst zu sein."

Mit ihrem Stück "Abluzione" für die Ambisonics-Anlage des Dom im Berg öffnete die Elektronikmusikerin, Synthesizer-Spielerin und Klangkünstlerin Isabella Forciniti ein "trans-dimensionales Portal". Forciniti begreift die in vielfachen dynamischen Beziehungen stehenden Klänge als einen "lebenden Organismus". Durch ihr jeweils individuelles Hören werden die Besucher:innen Teil dieses Organismus.

Zbigniew Chojnacki und Isabella Forciniti sind beide Shape+ Artists 2022/2023. 2014 hat das musikprotokoll gemeinsam mit fünfzehn weiteren Mitgliedern des Festivalnetzwerks ICAS der International Cities of Advanced Sound die Plattform Shape für spannende neue Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst ins Leben gerufen. Von 2014 bis 2021 wurden jedes Jahr 48 Musiker:innen und Musikformationen ausgewählt, auf die dann zwölf Monate lang die Shape-Scheinwerfer gerichtet waren. Nach erfolgreichen sieben Jahren wurde das durch das Programm "Creative Europe" der Europäischen Union geförderte Projekt nun zum bereits zweiten Mal verlängert.

Gestaltung: Susanna Niedermayr

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