Protestierende Frauen

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Femizid in Österreich - und was die Behörden tun

Am 20. November 2021 verschwindet Anousche T. spurlos. Ihre Kinder können sie nicht erreichen, ihr Handy bleibt stumm. Auch von ihrem neuen Ehemann fehlt jede Spur. Nach einer für die Familie aufwendigen Spurensuche findet die Polizei nach elf Tagen die Leiche im Keller. Es ist der 30. Mord an einer Frau in Österreich im Jahr 2021. "Femizid Nr. 30". Von Andrea Kandioler-Kiml

Am 19. November 2021 ist um 19:30 auf Anousche T. und ihren Ehemann in einem persischen Restaurant in Wien ein Tisch reserviert. Allem Anschein nach ist es ein gemütlicher Abend. Die beiden trinken Tee und Mineralwasser, essen iranische Spieße. Was zu dem Zeitpunkt keiner wissen kann: Es ist der letzte Abend im Leben von Anousche T.

Kinder, Freunde und weitere Familienmitglieder beginnen in den darauffolgenden Tagen verzweifelt, nach Anousche zu suchen. Sie bitten einen Verein mit Spürhunden um Hilfe, fragen im iranischen Lokal nach, ob sich die Mutter und ihr Ehemann an besagtem Abend gestritten haben.

Rosa Logar, Geschäftsführerin der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie: "Die Gewalt kann jede Frau treffen. Auch wenn man selbst stark ist, ist das kein Schutz. Denn es hat etwas mit der Gesellschaft zu tun, ihren patriarchalen Strukturen, mit dem Besitzdenken mancher Männer, mit ihrer Eifersucht, wenn Frauen sich nicht kontrollieren und beherrschen lassen. Das ist mir bei Anousche T. noch einmal sehr klar geworden, dass es nicht an den Frauen liegt."

Sprecher:innen: Ester Hollosi, Alexander Jagsch, Karl Menrad, Raphael Sas, Ursula Scheidle, Alexander Tschernek und Irina Wanka
Technik: Milos Ikic.
Redaktion: Elisabeth Stratka

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