Geldscheine

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Punkt eins

Noch zu viel Monat übrig

Teuerung: Wir müssen über Geld reden - aber wie? Gast: Univ.Prof. Dr. Bettina Fuhrmann, Leiterin des Instituts für Wirtschaftspädagogik, Wirtschaftsuniversität Wien. Moderation: Barbara Zeithammer. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79. E-Mails an punkteins(at)orf.at

Wofür geben wir Geld aus, wofür nicht? Was brauchen wir wirklich, wo können wir sparen? Was können wir uns nicht mehr leisten und wie sagen wir es den Kindern? Immer mehr Menschen stehen derzeit vor Fragen wie diesen. Doch darüber zu sprechen, fällt vielen nicht leicht.

Die aktuelle Teuerung - gestiegene Preise, Kosten, Kreditzinsen - trifft größere Teile der Bevölkerung. Es gibt Aufnahmestopps bei Sozialmärkten, mehr Privatkonkurse, zunehmende Anfragen bei Schuldnerberatungen. Immer mehr Kinder sind gefährdet, in die Armut zu rutschen - mit drastischen Folgen, wie eine Fachtagung jüngst in Wien neuerlich warnte und von der Politik einmal mehr nachhaltige und zielgerichtete Hilfe forderte. Für die einen heißt "Sparen" auf einen Urlaub oder auf Freizeitvergnügen zu verzichten, für die anderen bedeutet es: heizen oder essen. Und für einige auch: Schulden machen.

Das war noch nie so einladend und einfach wie heute. Banken und Kreditinstitute nutzen die Vorweihnachtszeit und plakatieren Werbungen für vermeintlich günstige, schnelle, flexible Kredite. In der realen wie virtuellen Welt propagieren Unternehmen verstärkt den Konsum nach dem Motto: jetzt kaufen, später zahlen.

Wir müssen über Geld reden - doch das ist vielen Menschen unangenehm. Haben sie es schlicht nicht gelernt? Schweigen sie darüber, weil das Leben im Mangel keinen Spielraum zulässt? Verhindern Scham und Angst, dass Menschen sich frühzeitig Hilfe holen? Wie kann man über Geld sprechen - konfliktfrei in der Beziehung, in der Schule, in der Gesellschaft - und wie einem Kind erklären, dass noch zu viel Monat übrig ist?

Bettina Fuhrmann ist Leiterin des Instituts für Wirtschaftspädagogik an der Wirtschaftsuniversität Wien und erforscht unter anderem, wie Menschen über Geld sprechen, welche Kompetenzen zu einem vernünftigen Umgang mit Geld befähigen, was Bildung leisten kann und welche Rolle Scham und Wünsche spielen, welche die Versprechen des Handels, die Eltern als Vorbilder. Sie plädiert für finanzielle Bildung schon in der Volksschule. Seit einem Jahr läuft die vom Bundesministerium für Finanzen ins Leben gerufene "Nationale Finanzbildungsstrategie", mit dem Ziel, die Finanzbildungsangebote in Österreich zu bündeln. Was zeigt eine erste Bilanz?

Bettina Fuhrmann ist zu Gast bei Barbara Zeithammer und Sie - unsere Hörerinnen und Hörer - sind wie immer herzlich eingeladen, sich an der Sendung zu beteiligen: Wie sprechen Sie über Geld - in der Beziehung, mit Ihren Kindern, im Freundeskreis? Was hat Ihren Umgang mit Geld geprägt, welche Finanzbildung haben Sie erfahren und was hätten Sie rückblickend gerne gelernt? Wie sprechen Sie als Pädagog:in mit armutsgefährdeten Kindern oder Familien, wenn Sie merken, dass das Geld für angemessene Kleidung oder Schulausflüge nicht reicht? Braucht man genug Geld, um damit gut umgehen zu können?

Rufen Sie der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

Gestaltung

  • Barbara Zeithammer

Playlist

Untertitel: John Lennon & Paul McCartney
Titel: You Never Give Me Your Money
Ausführende: Sarah Vaughan
Länge: 02:51 min
Label: Blue Note

Untertitel: Marshall Nanis
Titel: No Money Blues
Ausführende: Marshall Nanis
Länge: 01:50 min
Label: Words Of Warning

Untertitel: Patti Smith
Titel: Free Money
Ausführende: Patti Smith
Länge: 02:35 min
Label: RMG rec.

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