Pultdebüt beim BRSO: Marie Jacquot

20. November 2022, 11:03

Mit selten gespielten Werken und einem populären Instrumentalkonzert feierte Marie Jacquot Anfang Oktober im Münchner Herkulessaal ihr Pultdebüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Die 1990 in Paris geborene Dirigentin ließ schon in jungen Jahren als Assistentin von Kirill Petrenko an der Bayerischen Staatsoper aufhorchen. Aktuell ist sie Erste Kapellmeisterin an der Deutschen Oper am Rhein und designierte Chefdirigentin der Königlichen Oper in Kopenhagen - 2024 wird sie den Posten antreten.

Eröffnet wird ihr Einstandskonzert beim BRSO mit "The turn oft he tide" des zeitgenössischen schottischen Komponisten David Horne, welches das gleichnamige symbolistische Gemälde von John Duncan farbenfroh in Musik setzt. Anschließend erklingt das Konzert für Violoncello und Orchester von Edward Elgar mit Marie Jacquots Landsmann Gautier Capuçon am Solo-Cello. Die schwermütige Grundstimmung des Konzerts wird von manchen auf die Entstehungszeit bezogen: Elgar schrieb es kurz nach dem Ende des ersten Weltkriegs nieder und setzte die Worte "Finis R.I.P." ans Ende der Partitur. Es sollte seine letzte vollendete Komposition werden. Auf Elgars elegisches Spätwerk folgt nach der Pause eine frühe Talentprobe des jungen Richard Strauss: die monumentale zweite Symphonie in f-Moll des erst 20jährigen Strauss erklingt dabei erstmals in der Geschichte des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.

(Sarah Schulmeister)

Sendereihe

• Matinee

Gestaltung

• Gabriel Schett