UMWELTBUNDESAMT
Vom Leben der Natur
Begrünte Brücken und geschützte Korridore (2)
Der Landschaftsarchitekt Roland Grillmayer vom Umweltbundesamt spricht über die Vernetzung von Lebensräumen für Wildtiere.
Teil 2: Ein Nadelöhr für Hirsche und Wildschweine
22. November 2022, 08:55
Wildtiere haben es in der westeuropäischen Kulturlandschaft schwer, große Distanzen zurückzulegen. Eingezäunte Straßen und Eisenbahnen durchschneiden die Landschaft, Siedlungen behindern den Transit und offene Flächen schützen sie nicht vor Sichtkontakt mit Feinden. In Osteuropa ist das vielfach noch anders, hier ist die Entwicklung hochrangiger Infrastruktur vielfach erst im Entstehen, auf den Erhalt von Zugkorridoren kann besser Rücksicht genommen werden.
Im Projekt "SaveGreen" werden Lösungen erarbeitet, um ökologische Korridore zu erhalten und zu schützen. In Österreich, Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Rumänien, der Slowakei und der Ukraine wurden acht Pilotregionen definiert. In diesen Gebieten wurde ein Monitoring aufgebaut, um Bedrohungen von Lebensräumen zu erkennen.
Auch in Österreich ist es möglich, Wege zwischen den großen Gebirgszügen - Karpaten und Alpen - durch vergleichsweise kleine Interventionen wieder herzustellen: "Grüne Brücken" überspannen Autobahnen und sind als "Extra Brücken" vorrangig für Tiere und nicht für Menschen gebaut und gestaltet. Steine, Büsche, Bäume, Raine und Haine sind auf ihr zu finden, Wildtiere finden Schutz und Deckung, und können im Optimalfall trotzdem schon im Vorfeld gut sehen, wie es auf der anderen Seite weitergeht. Der Erfolg der Maßnahmen wird durch Zählungen sichergestellt, Lärm- und Lichtmessungen fließen in die Berechnungen in Simulationen mit ein.
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GESPRÄCHSPARTNER:
DI Roland Grillmayer
Umweltbundesamt
SaveGREEN