Hand in Gummihandschuh greift nach Blutproben

AP/ELAINE THOMPSON

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Blutfette senken +++ Krebs früher erkennen


1. Cholesterinsenkung und Co. - Es gibt nun mehrere wirksame Medikamente

Zu hohe Lipidwerte im Blut haben sehr viele Menschen. Ein zu hohes LDL-Cholesterin ist ein bedeutsamer Faktor für Atherosklerose. Allein in Österreich starben im Jahr 2021 rund 31.400 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Durch Änderung der Ernährung, mehr Bewegung usw. gelingt es aber nur etwa 10 Prozent der Betroffenen die Blutfettwerte zu normalisieren. Daher wurde intensiv an blutfettsenkenden Medikamenten geforscht. In den späten 1980ern wurde das erste Statin zugelassen. Diese Substanzgruppe senkt die Produktion von Cholesterin in der Leber und hat noch weitere Wirkungen, die vor Schäden an den Arterien schützen.
Wer also einen erhöhten Cholesterinspiegel hat, bekommt seit 30 Jahren mehr oder weniger routinemäßig ein Statin verordnet. Allerdings vertragen nicht alle Behandelten diese Medikamente gut bzw. sind die angepeilten Zielwerte damit alleine nicht immer erreichbar.
Nun gibt es seit 2015 auch die Gruppe der PCSK9-Inhibitoren, die extrem wirksam sind, aber auch extrem teuer. Daher stehen sie an zweiter Stelle der Therapieoptionen.
Sandra Fleck hat zu den Möglichkeiten, Blutfettwerte zu senken mit dem Facharzt für Innere Medizin Dr. Thomas Berger, dem Ärztlichen Direktor am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz, gesprochen.

2. Spitzenforschung aus Tirol - Neuer Test erkennt Gebärmutterhalskrebs extrem früh

Die Früherkennung von gynäkologischen Tumoren ist besonders wichtig. Vor allem der Eierstockkrebs wird leider meistens zu spät entdeckt.
Univ.-Prof. Dr. Martin Widschwendter, Professor für Krebsprävention und Screening an der Universität Innsbruck, und sein Team haben ein Testverfahren entwickelt, dass die rechtzeitige Diagnose revolutionieren wird.
Bei Frauen rund um die Menopause sind Blutungen unklarer Ursache ein Alarmsignal. Es könnte sich um einen Krebs der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses handeln. Die bisherigen Testverfahren haben zwei Nachteile. Sie sind nicht hundertprozentig präzise und sie können nur einen bereits vorhandenen Krebs nachweisen.
Der Test aus der Innsbrucker Ideenwerkstatt funktioniert völlig anders. Es wird die DNA-Methylierung von Gebärmutterhalszellen festgestellt. Dabei handelt es sich um eine Veränderung des Erbguts, die von Umweltfaktoren verursacht werden kann.
Der Clou daran: Bereits Jahre vor der Krebsentstehung in der Gebärmutterschleimhaut schlägt der Test an. Und die Untersuchungsergebnisse werden in Zukunft erlauben, auch das Brust- und Eierstockkrebsrisiko vorauszusagen.
Ein Beitrag von Dr. Christoph Leprich.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA

Service

Weitere Infos zum Beitrag über Blutfette:

Interviewpartner:

Priv.-Doz. Mag. Dr. Thomas Berger
Facharzt für Innere Medizin
Ärztlicher Direktor am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz
Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz
Seilerstätte 2
4021 Linz
Tel.: +43732789726005
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Sozialministerium: Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Cardiopraxis: Was tun bei Statin-Unverträglichkeit?
Kardiologie.org: Wer soll mit PCSK9-Inhibitoren behandelt werden?

Buch-Tipp:

Christiane Tiefenbacher, "Ratgeber Herz- und Gefäßkrankheiten. Wie sie entstehen und was man dagegen tun kann", Springer Berlin, 2021


Weitere Infos zum Beitrag über Krebsfrüherkennung:

Interviewpartner:

Univ.-Prof. Dr. Martin Widschwendter
Professor für Krebsprävention und Screening an der Universität Innsbruck
A.ö. Landeskrankenhaus Hall
Milser Straße 10
6060 Hall in Tirol
Tel.: 050 504-34000
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Universität Innsbruck: Neue Professur für Krebsprävention und Screening

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