Die Macht der friedlichen Worte

9. Dezember 2022, 13:00

"Sprache ist nicht die Magd, sondern die Mutter unserer Gedanken", lautet ein berühmter Satz von Karl Kraus. Er schrieb auch: "Als das Wort ´Frieden´ zum ersten Mal ausgesprochen wurde, da schrien die Leute an der Börse auf: ´Bitte nehmt uns nicht unsere Gewinne weg, wir brauchen den Krieg, um Geld zu verdienen´."

In seinem neuen, bisher nur auf Englisch erschienenen Buch befasst sich Alwin Fill, emeritierter Professor für Sprachwissenschaft in Graz, unter anderem mit der Verbindung von Wirtschaft und Industrie mit Krieg und Frieden. So würden Wachstumsdenken und die häufige Verwendung des Komparativs - schneller, höher, besser - Menschen zu Konflikten anstacheln statt zu einer maßvollen Haltung. Auch das Denken in Gegensätzen - Gut und Böse, Schwarz und Weiß - führe genau dazu: zu gelebten Gegensätzen.

Andrea Hauer spricht mit Alwin Fill über die Macht einer friedlichen Sprache. Oder ist es doch sehr oft Ohnmacht? Verschleierung? Welchen Beitrag können vorsichtige, mäßigende Worte spielen? Welche Wirkung haben sie auf Sie? Unter 0800 22 69 79 können Sie live und kostenlos aus ganz Österreich mitreden oder Sie schreiben ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Service

Buch:
Alwin Fill: Linguistics for Peace. Verlag Königshausen und Neumann, 2022

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