Westbalkan-Gipfel: Ursula von der Leyen

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Europa-Journal

Westbalkan, Russland, Zypern, Rumänien

Westbalkan: Zwischen Versprechen und Realpolitik +++ Russland: "Gayropa" wird abgeschafft +++ Zypern: Die geteilte Insel fühl sich in der Flüchtlingskrise alleine gelassen +++ Rumänien: Temeswar versucht, sich als europäische Kulturhauptstadt neu zu positionieren
Moderation: Markus Müller-Schinwald

Westbalkan: Zwischen Versprechen und Realpolitik

In dieser Woche hat eine ganze Serie von Treffen stattgefunden, bei denen es um die Kooperation der Staaten des westlichen Balkans mit der EU ging. Am Dienstag fand der Westbalkan-Gipfel der Union statt, am Mittwoch und Donnerstag trafen sich dann Vertreter der Länder in Wien mit den Abgeordneten der Fraktionen der Sozialdemokraten und der Christdemokraten in Wien. Wirklich handfeste Ergebnisse haben diese Treffen allerdings nicht gebracht. Fast allen Länder wurden die langfristige Mitgliedschaft, oder zumindest Visaerleichterungen und engere wirtschaftliche Zusammenarbeit versprochen. Bei der Umsetzung hapert es aber. Warum sich die EU so schwer mit dem sechs Westbalkanstaaten tut, analysiert Florian Bieber von der Universität Graz.

Russland: "Gayropa" wird abgeschafft

Homosexuelle Menschen waren die ersten Opfer, als die russische Regierung vor etwa zehn Jahren damit begann, die politischen und gesellschaftlichen Schrauben im Land anzuziehen. Sogenannte "LGBT-Propaganda" ist schon länger verboten. Der angeblich dekadente Westen, der hier als "Gayropa" bezeichnet wird, wird von der nationalreligiösen Führung als Feind stilisiert, der Russland vernichten will. Vergangene Woche sind die Anti-LGBT-Gesetze noch einmal weit verschärft worden. Miriam Beller hat sich die Folgen für die russische Gesellschaft angeschaut.


Zypern: Die geteilte Insel fühl sich in der Flüchtlingskrise alleine gelassen

Zypern lässt keine Gelegenheit aus, auf die große Zahl Geflüchteter hinzuweisen, die ins Land kommen. Gemessen an der Bevölkerungszahl seien es mehr als in jedem anderen EU-Land. Die meisten reisen über den türkischen Nordteil ein. Dann stecken sie fest. Viele im Süden regen sich über sie auf. Die Debatten trüben die politische Stimmung. Nationalisten heizen das Thema zusätzlich an, sagen einige Fachleute. Grundsätzlich finden aber alle, dass der Süden Zyperns mit dem Problem allein gelassen wird, berichtet Uwe Lueb.

Rumänien: Temeswar versucht, sich als europäische Kulturhauptstadt neu zu positionieren

Im kommenden Jahr ist die rumänische Stadt Temeswar eine der beiden europäischen Kulturhauptstädte, gemeinsam mit der Stadt Eleusis in Griechenland. Während der Habsburgermonarchie wurde Temeswar oft als Klein-Wien bezeichnet, weil es ähnlich vielfältig und dynamisch wie die Reichshauptstadt war. Während des kommunistischen Regimes war aber gerade diese Vielfalt ein Problem, die deutsche und ungarische Minderheit waren der Repression des Regimes besonders stark ausgesetzt. Inzwischen versucht Temeswar, sich wieder als Brücke Rumäniens in Richtung Westen zu positionieren, berichtet Johannes Jetschgo.

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