Alfred Dorfer

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Hörbilder

Alfred Dorfer im Porträt

Alfred Dorfer gehört zur Elite der österreichischen Kabarettszene. Mit bitterbösem Humor, hintersinnigem Witz und intellektueller Analyse schafft er Unterhaltung auf hohem Niveau. Der vielseitige Künstler erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Ernst Weber hat den "Doktor der Satire, Schauspieler und Gemüseverkäufer" für die Hörbilder getroffen und mit Wegbegleiter:innen wie Andrea Händler und Josef Hader gesprochen.

Dorfer wächst in einfachen Verhältnissen in der Wiener Vorstadt auf, seine Mutter ist Alleinerzieherin. Im Gemeindebau hat der Hausmeister das Sagen: "Der war sehr berüchtigt, er hatte sehr laute Schlapfen, und er neigte zu Handgreiflichkeiten. Im Gemeindebau war a Watschn vom Hausmasta fast Standard."

Das Studium der Theaterwissenschaften bricht er kurz vor Ende ab, bei der Aufnahmeprüfung fürs Max Reinhard Seminar fällt er durch.
Er nimmt privaten Schauspielunterricht, bekommt Engagements im Theater an der Josefstadt, gründet gemeinsam mit anderen jungen Künstler:innen die Kabarettgruppe "Schlabarett". Mit Josef Hader als Partner schreibt er das Theaterstück "Indien", das verfilmt und zu einer der erfolgreichsten heimischen Kinokomödien wird. Er tourt mit Solokabaretts durch Österreich, Deutschland und die Schweiz.

Er beendet sogar sein Studium, schreibt eine Dissertation über die Satire in restriktiven Systemen, wirkt in zahlreichen Filmproduktionen mit, war Gastgeber einer satirischen Late-Night-Show, und schreibt regelmäßig Kolumnen für die Wochenzeitung "Die Zeit".
Als die Pandemie Auftritte unmöglich macht, reicht Alfred Dorfer mit anderen Künstler:innen eine Verfassungsklage gegen den kulturellen Lockdown ein. Und nebenbei arbeitet er noch am Wiener Naschmarkt als Gemüseverkäufer - während des Lockdowns unerkannt, wie er betont: "Ein älterer Herr mit Maske und Pudlhaubm, der die Fisoln einsackelt. Und dann sagt, 'macht drei vierzig' ".

Ton: Ralf Gabriel
Gesprochen haben: Irina Wanka, Ursula Scheidle, Raphael Sas
Redaktion: Eva Roither

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