Korngold, Ibert, Richard Strauss

4. Jänner 2023, 14:05

Orkestersalen Fartein Valen

Der größte Saal im Stavanger Konzerthaus ist nach dem in dieser südnorwegischen Stadt 1887 geborenen Komponisten Fartein Valen benannt. Der Saal hat die Form eines klassischen Schuhkartons und verfügt über 1.500 Sitzplätze. Die Akustik kann durch die Veränderung des Saalvolumens modifiziert werden. So kann das Dach um bis zu fünf Meter angehoben oder abgesenkt werden, hinzukommen "akustische Reflektoren" über dem Podium und schallabsorbierende Teppiche an den Wänden. Ein ähnliches System ist aus dem Sibeliustalo in der finnischen Stadt Lahti, aus Luzern und Budapest bekannt. Beabsichtigt war, dass sich in den Proben alle Ausführenden mit der Technik abstimmen. Saalakustikadaptionen können gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden. In der täglichen Praxis hat sich das - zumindest in Lahti - nicht sonderlich bewährt.


Viel Lärmen um Nichts im Schlosstheater Schönbrunn

Erich Wolfgang Korngolds Suite "Viel Lärmen um Nichts" entstand aus seiner Schauspielmusik zu Shakespeares Komödie "Much Ado About Nothing". Der Erste Weltkrieg verhinderte zunächst eine Aufführung. Die gesamte Bühnenmusik wurde im Rahmen einer Aufführung des Wiener Burgtheaters im 1747 eröffneten Schlosstheater Schönbrunn in Wien gespielt. Korngold veröffentliche einige Sätze daraus in verschiedenen Bearbeitungen. Eine viersätzige Suite für Violine und Klavier wurde mit dem Titel "Viel Lärmen um Nichts" 1920 uraufgeführt.


Die Gruppe der Sechseinhalb

Der 1890 geborene Jacques Ibert war mit zwei Komponisten der Groupe de Six befreundet, mit Arthur Honegger und Darius Milhaud. Solisten habe er immer Themen geschenkt, die ihrer Tongebung entsprachen und auch die Ausdrucksmöglichkeiten des Instruments respektierten. So auch in seinem 1932 entstandenen Flötenkonzert.


"Der Bürger als Edelmann" ist eine Orchestersuite von Richard Strauss, die er 1919 aus den Musikstücken zur gleichnamigen Ballettkomödie Molières Le bourgeois gentilhomme zusammengestellt hat. Straus spielt mit barocken Stilelementen und übernimmt in den Nummern 5 bis 7 Musik von Lully. Im Schlusssatz wird zum Diner ein klingendes Menü kredenzt: "Salmen vom Rhein" zum Wellenmotiv aus Richard Wagners " Rheingold"; Hammelkeulen nach italienischer Art (nicht spanischer Art!) zum Hammelgeblöck aus der Tondichtung "Don Quixote" von Richard Strauss; auch wenn Drosseln und Lerchen auf Salbei und Thymian serviert werden, zitiert und variiert sich Strauss selbst: das Vogelgezwitscher aus dem1. Akt seiner und Hofmannsthals Komödie für Musik "Der Rosenkavalier".

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Peter Kislinger