Astronauten bei einer Landestation in Dzhezkazgan (Zhezkazgan).

AFP/IRINA SPEKTOR/RUSSIAN SPACE AGENCY

Punkt eins

Wissenschaft trotz Krieg

Internationale Forschungskooperationen in Zeiten globaler Spannungen. Gast: Prof. Dr. Helga Nowotny, Ph.D., Wissenschaftsforscherin, ehem. Präsidentin des Europäischen Forschungsrats. Moderation: Xaver Forthuber. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Die internationalen Sanktionen gegen Russland treffen auch die Wissenschaft - die Forschungszusammenarbeit läuft seither stark eingeschränkt, Projektfinanzierungen mit russischer Beteiligung wurden eingefroren. Stellungnahmen aus der internationalen Wissenschafts-Community zeigen grundsätzlich eine Unterstützung der Maßnahmen - wollen aber streng unterschieden wissen zwischen staatlichen russischen Institutionen auf der einen Seite und den russischen Wissenschafter:innen auf der anderen, die vielfach selbst unter Druck des Regimes stehen. "Let's not abandon Russian scientists" - "Lassen wir russische Wissenschafter:innen nicht im Stich" hieß es etwa schon im März vergangenen Jahres in einem offenen Brief, der in dem renommierten Journal "Science" veröffentlicht worden.

"Wissenschaft lebt von internationaler Zusammenarbeit", sagte auch die Wissenschaftsforscherin Helga Nowotny damals zur "Wiener Zeitung". Und zuletzt schien es noch, als hätte die Globalisierung und weltweite Vernetzung ein goldenes Zeitalter dieser Zusammenarbeit mit sich gebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden internationale Forschungsinstitutionen gegründet, von denen die meisten bis heute bestehen. Das europäische Kernforschungszentrum CERN, der Forschungs-Fusionsreaktor ITER in Frankreich, das Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) im niederösterreichischen Laxenburg und andere stehen für ein Bekenntnis zu gemeinsamen Zielen der Wissenschaft über nationale Grenzen hinweg. Jetzt aber wackelt sogar die russische Beteiligung an der Internationalen Raumstation ISS - und war nicht gerade die Weltraumforschung ein wesentliches Symbol für die Wissenschaft als gemeinsames Menschheitsprojekt?

Wie funktioniert länderübergreifende Forschungskooperation generell in der Praxis des Wissenschaftsbetriebs? Auf welchen Ebenen wird sie gelebt und wie? Wie wirkten und wirken sich politische Spannungen und Verwerfungen auf die wissenschaftliche Zusammenarbeit aus? Helga Nowotny ist zu Gast bei Xaver Forthuber. Berichten Sie uns von Ihren Erfahrungen, und stellen Sie Ihre Fragen: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Sendereihe

Playlist

Urheber/Urheberin: Brian Eno
Titel:
Boomcubist
Ausführender/Ausführende: Brian Eno
Länge: 02:07 min
Label: Island rec.

Urheber/Urheberin: Joe Zawinul
Titel:
Indiscretions
Ausführender/Ausführende: Weather Report
Länge: 04:04 min
Label: Columbia

Urheber/Urheberin: Tal Wilkenfeld
Titel:
Truth Be Told
Ausführender/Ausführende: Tal Wilkenfeld
Länge: 04:17 min
Label: Seven Seas

weiteren Inhalt einblenden