Migration und Fragen der Moral

11. Jänner 2023, 13:00

Asyl, Flucht und Migration, Aufnahme, Abschiebung oder Abschottung - die Debatte um die Flüchtlings- und Migrationspolitik ist so komplex wie verfahren. Eine europäische Flüchtlingspolitik ist seit Jahren ausständig, auch eine österreichweite Lösung der Unterbringung nicht in Sicht und selbst parteiintern attestiert man sich mitunter Unfähigkeit.

Parteien, NGOs und kirchliche Organisationen berufen sich gleichermaßen auf die Moral, bemühen die Verantwortung und das Gewissen und zitieren andere Begriffe aus der Ethik. Die Bevölkerung hilft unterdessen Kriegsflüchtlingen ebenso wie den frierenden Familien in Traiskirchen, protestiert gegen Zeltlager und für mehr Menschenwürde.

Welche Rolle spielen Moral und Ethik in der Debatte um Asyl- und Migrationspolitik? Was sind die moralischen Grenzen, bis zu denen "unsere" Hilfe reicht und reichen soll? Wie steht es um die ethischen Pflichten und die moralische Verantwortung der Gemeinschaft für "die Anderen"? Welcher ist der im Christentum häufig zitierte "Nächste" und kann es eine falsche Barmherzigkeit geben?

Ulrich Körtner setzt sich seit vielen Jahren mit Fragen rund um "unsere Verantwortung" auseinander - in der Sozialethik, als stellvertretender Leiter des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin, als Universitätsprofessor am Institut für Systematische Theologie und Religionswissenschaft an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.

In dieser Ausgabe von Punkt eins rund um Migration und Menschenwürde skizziert er als Gast bei Barbara Zeithammer die Balance zwischen Moral und Verantwortung, Gewissensfragen rund um das Leid der anderen und ethische Überlegungen hinsichtlich des "richtigen" und "notwendigen" Tuns und seiner Folgen.

Wie immer sind unsere Hörer:innen herzlich eingeladen, sich konstruktiv an der Debatte zu beteiligen unter 0800 22 69 79 - kostenfrei aus ganz Österreich und live während der Sendung - oder per E-Mail an punkteins@orf.at

Sendereihe

• Punkt eins