Kinder sammeln getrocknete Maniokwurzeln in Uganda

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Journal-Panorama

Ugandas Strategie gegen den Hunger

Das afrikanische Land setzt auf altbewährte Getreidesorten, um die Abhängigkeit von Weizen zu verringern. Die Leute sollen Cassava statt Pasta essen. Gestaltung: Simone Schlindwein

Ostafrika leidet an einer Hungersnot. Ganz Ostafrika? Nein, denn Uganda hat in den vergangenen Jahren eine entscheidende Trendwende geschafft. Das fruchtbare Agrokultur-Land setzt seit einiger Zeit vermehrt auf heimische Lebensmittel, biologisch angebaut von Kleinbauern. "Cassava statt Pasta" lautet die jüngste Parole von Präsident Museveni. Ziel ist es, die Ugander/innen zum Konsum lokaler Speisen zu animieren, statt teure Getreideprodukte zu essen, deren Preise durch den Ukraine-Krieg stark gestiegen sind. Dieser Ansatz zeigt erste Erfolge. Ugandas Öko-Bauern sind von der extremen Dürre im vergangenen Sommer kaum betroffen gewesen.

Initiiert wurde diese Abkehr von der industrialisierten Landwirtschaft von einer Graswurzelbewegung: Deren Gründer Edward Mukiibi berät heute Ugandas Regierung, wie biologische Landwirtschaft ohne Pestizide und Monokulturen gelingen kann. Sein Ziel: Afrikas Kleinbauern sollen wieder heimische Pflanzen anbauen und für den ugandischen Markt produzieren. Mukiibi ist mittlerweile internationaler Präsident der sogenannten Slow Food-Bewegung. Jetzt versucht er, seine Ansätze in ganz Afrika umzusetzen.

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