Tellerscherben auf dem Boden

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Journal-Panorama

Scheidung nach der Silberhochzeit

Wir gehen dem Trend zur späten Scheidung auf den Grund.
Gestaltung: Ursula Theiretzbacher

Immer mehr Paare in Österreich trennen sich nach gemeinsam verbrachten Jahrzehnten. Zwischen 1985 und 2019 hat sich die Zahl der Scheidungen im Alter von über 50 fast vervierfacht - und immer öfter gehen diese "grey divorces" von der Frau aus. Gründe für späte Trennungen gibt es viele: Kaum mehr gemeinsame Interessen, schweigendes Nebeneinander, Kommunikationsverweigerung. Vor allem Frauen beklagen mangelnde Wertschätzung durch den Partner oder verletzendes Verhalten bis hin zu physischer Gewalt. Die meisten Frauen, die gehen, wollen nicht mehr Rücksicht nehmen müssen. Für sie steht nach einem späten Aus meist die Selbstverwirklichung im Vordergrund: Alleine wohnen, reisen, eventuell eine neue Partnerschaft. Für die Verlassenen kommt eine Trennung hingegen oft überraschend. Sie haben nicht mitbekommen, dass die Partner/innen schon lange im Geheimen Pläne geschmiedet hatten und ein finaler Schritt nur aufgrund von gemeinsamen Kindern, gemeinsamem Besitz oder der Zugehörigkeit zu einem Familienunternehmen immer wieder aufgeschoben wurde.

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