Kleine Plastikfigur sitzt auf dem Sekundenzeiger einer Uhr mit rotem Blatt.

AFP/JOEL SAGET

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Mehr Zeit für Fair-Care

Der Trend zur Vier-Tage-Woche (2)

Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Schlaf und acht Stunden Freizeit, so lautete das einstige Credo. Ein Credo, das eine vermeintliche Balance einforderte. Eine Balance, die sich jedoch auf den zweiten Blick als Farce entpuppt, denn sie verschleiert jegliche Reproduktionsarbeit. Besonders für Frauen beginnt nach der Lohnarbeit, die "second shift": einkaufen, Kinder betreuen, den Haushalt machen, Angehörige pflegen.

Neue Zeitverwendungsdaten sind in Österreich überfällig. Die alten aus dem Jahr 2008/09 belegen jedoch, dass der Anteil an unbezahlter Arbeit sogar höher ist als jener von Erwerbsarbeit. Zwei Drittel dieser unbezahlten Arbeit werden von Frauen geleistet, nur ein Drittel von Männern. Eine Reduktion der Normalarbeitszeit auf 30 Wochenstunde könnte die Geschlechtergerechtigkeit erhöhen. Sie hätte das Potenzial Einkommen, Pensionen und auch gesellschaftliche Teilhabe zwischen den Geschlechtern gerechter zu verteilen.

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Eurofound: Working time in 2019-2020, https://www.eurofound.europa.eu/sites/default/files/ef_publication/field_ef_document/ef21038en.pdf

Gerhard Blasche: Erholung 4.0. Warum sie wichtiger ist denn je, facultas / maudrich, 2020.

Martin Müller, Charlotte Reiff (Hrsg.): Arbeitszeit. Rahmenbedingungen - Ambivalenzen - Perspektiven, ÖGB Verlag, 2021.

International Labour Organization: Working Time and Work-Life Balance Around the World, 2022 https://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---dgreports/---dcomm/documents/publication/wcms_864222.pdf

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