Wer bestimmt die Lebensmittelpreise?

26. Jänner 2023, 13:00

"Die Konsument:innen akzeptieren Preiserhöhungen an den Tankstellen, aber nicht im Lebensmittelhandel", kritisiert Günter Thumser vom Verband der Markenartikelindustrie die aktuelle Debatte um die Lebensmittelpreise.

Laut Welternährungsorganisation FAO sind die Lebensmittelpreise 2022 global auf einen Rekordwert gestiegen. Im Vergleich zu 2021 ergab sich ein Anstieg von mehr als 14 Prozent. Ein konkretes Beispiel: Innerhalb eines Jahres ist Butter in Österreich um rund 30 Prozent teurer geworden, im Billigsegment sogar um bis zu 77 Prozent. Der Preis für ein Kilo Butter liegt aktuell zwischen zehn und 13 Euro. "Das ist kein Wunder!" gibt Günter Thumser zu bedenken. "Für die Herstellung von einem Kilo Butter braucht man 20 Liter Milch." Dass das Basisprodukt Milch so teuer geworden ist, liege daran, dass die Landwirt:innen die gestiegenen Energiepreise auch für Futter und Dünger spüren.

Doch wer bestimmt eigentlich den Preis im Supermarkt? Welche Rolle spielen der Weltmarkt und die Landwirtschaft, die Lebensmittelindustrie, der Handel sowie die Verbraucher:innen?

Die Arbeiterkammer vergleicht über ihren Teuerungsbarometer regelmäßig die Preise bei identen Markenlebensmitteln in Österreich und Deutschland. "Die Preisunterschiede sind weiterhin signifikant", sagt Gabriele Zgubic, Leiterin der Abteilung Konsument:innenpolitik in der AK. Butterkekse seien hierzulande etwa um 63 Prozent teurer als in Deutschland, Schokolade um fast 120 Prozent. Rund drei Viertel der verglichenen Lebensmittel kosten in Österreich mehr als in Deutschland, elf waren im Schnitt in Österreich billiger als im Nachbarland und eines kostete in beiden Ländern gleich viel. Was ist der Grund für diese Differenz? Liegt es an Qualitätsunterschieden? "Das bezweifele ich", lautet die Antwort der Expertin für Konsument:innenschutz.

Fast 90 Prozent des Lebensmittelmarktes entfallen in Österreich auf drei Handelshäuser. Welchen Einfluss hat das Oligopol auf Seiten des Lebensmittelhandels auf die Preisgestaltung von Lebensmittel? Und wie wirkt sich das aus?

Gabriele Zgubic, Leiterin der Abteilung Konsument:innenpolitik in der Arbeiterkammer und Günter Thumser, Geschäftsführer des österreichischen Verbandes der Markenartikelindustrie, aller gängigen Marken im Lebensmittelhandel, die nicht unter die Eigenmarken der großen Supermarktketten fallen, sind dazu Gäste bei Elisabeth Scharang.

Rufen Sie uns an und teilen Sie uns Ihre Erfahrung mit, wenn Sie in der Landwirtschaft, im Lebensmittelhandel oder in der Lebensmittelproduktion arbeiten. Wie erleben Sie als Konsument:in die Preissteigerungen und welche Konsequenzen ziehen Sie daraus?

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• Punkt eins