Daniela Brodesser

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Im Gespräch

Daniela Brodesser, Aktivistin gegen Armut

"Wenn Armut so toll ist, dann legt euch doch selbst in die verdammte soziale Hängematte" - Marlene Engelhorn im Gespräch mit der Armutsaktivistin Daniela Brodesser

Die gesellschaftliche Entwertung von Menschen, die arm sind, prekär leben und vom sozialen Netz berechtigterweise aufgefangen werden sollen, hat viele Facetten. Oft wird über diese Menschen gesprochen und nicht mit ihnen. Daniela Brodesser aber weiß aus erster Hand, wovon sie spricht, wenn sie über Armut redet. Ihre Erfahrungsexpertise speist sich aus der eigenen Biografie, zeigt sich aber auch in ihrer Auseinandersetzung mit den systemischen Ursachen für Armut.

Daniela Brodesser, geboren 1975, ist eine oberösterreichische Armutsaktivistin, verheiratet und Mutter. Sie bespricht seit 2017 öffentlich die eigenen Erfahrungen mit Armut und die Auseinandersetzung damit. Dazu gehört auch, über die Beschämung zu sprechen, um so zu sensibilisieren. Inzwischen ist sie als Vortragende, Kolumnistin und im Volksbegehren "Arbeitslosengeld rauf!" aktiv, um die strukturellen Ursachen von Armut zu bekämpfen. Dafür braucht es vor allem auch Menschen, die sich politisch engagieren, die demokratischen Mittel zur Mitbestimmung nutzen und sich nicht unterkriegen lassen. Das beeinflusst auch, wo die Gelder für den Sozialstaat geholt werden und was seine Aufgaben sind.

Marlene Engelhorn spricht in der vierten Ausgabe der "Im-Gespräch"-Reihe "Seid umschlungen Millionen!" mit Daniela Brodesser darüber, was es bedeutet, sich politisch zu engagieren und für sich selbst sprechen zu können. Die Mittel und Wege, sich in einer Demokratie Gehör zu verschaffen und mitbestimmen zu können, sind nicht allen auf die gleiche Art offen, aber es gibt sie.

Service

Daniela Brodesser. Armut, März 2023, Kremayr & Scheriau

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Gestaltung