Arztgespräch

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Radiokolleg

Befund versus Befinden

Gesundheit - das höchste Gut? (1)

"Eine der verbreitetsten Krankheiten ist die Diagnose", meinte einst Karl Kraus. Gesundheit ist wohl eines der Wichtigsten Dinge im Leben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert es einerseits als "Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens", andererseits aber auch als "menschliches Grundrecht". Und doch kann jeder Mensch diesen Begriff auch individuell unterschiedlich definieren. Nur weil man sich gesund fühlt, heißt das nicht automatisch, dass man nicht krank sein kann. Das gilt auch anders herum: Menschen mit einer Krankheitsdiagnose können dennoch fit durchs Leben schreiten.

Wie geht es einem Menschen, der gerade eine Krankheitsdiagnose erhalten hat? Das kommt darauf an. Erstens auf die Art des Befundes, aber vielmehr noch auf den persönlichen Umgang mit dem eigenen Körper und dem Gesundheits- wie Krankheitsbegriff. Dieser kann sehr individuell sein. Gleichzeitig wird er durch diverse Einflüsse von Kultur und Religion - kurz der Gesellschaft und dem sozialen Umfeld mitgeprägt.

Die Diagnostik wird immer besser. Gleichzeitig kommen dadurch auch neue Erkrankungsbilder dazu und Werte - ab wann etwas als krankheitswertig gilt - verschieben sich. Das hat Vor- wie Nachteile. Dabei steht über allem die Frage: wie geht es uns allen damit? Ein Befund sagt nicht automatisch etwas über das Befinden eines Menschen aus - es kann sich sogar mitunter widersprechen.

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  • Daphne Hruby