Tabea Zimmermann, Iván Fischer und das BRSO

5. Februar 2023, 12:09

Mit drei so unterschiedlichen wie eindrücklichen Werken des 20. Jahrhunderts war das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Iván Fischer Mitte Dezember 2022 in der Isarphilharmonie München zu erleben.

Spätromantisch-beschwingt geht es los: Zu Beginn erklingt die zweite "Rosenkavalier"-Walzerfolge, die Richard Strauss im Uraufführungsjahr der Erfolgsoper 1911 für den Konzertgebrauch einrichtete. In eine ganz andere Klangwelt führt danach das 1929 von Paul Hindemith aus der Taufe gehobene Violakonzert des britischen Komponisten William Walton. Ein knappes Jahrhundert später liegt der expressive Solopart in der Isarphilharmonie in Händen von Tabea Zimmermann. "Was die Solistin an Vielfarbigkeit aus der Sonorität der Viola hervorzauberte, was sie an dynamischem Kontrastreichtum entwickelte, wie sie nie nachließ in der drängenden Intensität!" war tags darauf in der begeisterten Konzertkritik der "Süddeutschen Zeitung" zu lesen. Nach der Pause steht schließlich mit Béla Bartóks "Konzert für Orchester" ein Schlüsselwerk der Moderne am Programm. 1943 im amerikanischen Exil entstanden, vollzieht sein letztes vollendetes Orchesterwerk den "stufenweisen Übergang von Finsternis (...) zu Lebensbejahung", wie es Bartók später einmal formulierte.

(Sarah Schulmeister)

Sendereihe

• Matinee - Teil 2

Gestaltung

• Gabriel Schett