Zerbombte Panzer vor Kiew

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Europa-Journal

Ukraine

Ein Jahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine

Moderation: Markus Müller-Schinwald

Die Debatte über den Krieg: Was ist echte Diskussion und was Propaganda?
Der Kampf um die Deutung des Krieges ist Teil des Konfliktes - das schreibt der deutsche Politikwissenschaftler Andreas Heinemann-Grüder im Vorwort des Buches "Lehren aus dem Ukrainekonflikt: Krisen vorbeugen, Gewalt verhindern". Argumente für oder gegen Waffenlieferungen und der Einsatz für mehr oder weniger Verhandlungen haben ihre Grundlage in politischen Haltungen, die es schon vor Kriegsausbruch gab. Und bei der Suche nach dem "echten" Auslöser des Konfliktes - also Russland oder der Westen - gibt es auch in der Politikwissenschaft ganz unterschiedliche Schulen und Zugänge. Wir besprechen die Diskussion über den Krieg im vergangenen Jahr und welche Schlüsse daraus gezogen werden können.

Ein Jahr nach Kriegsbeginn: Das sind die Eindrücke unserer KorrespondentInnen
Für das Europajournal haben seit Kriegsbeginn eine Reihe von KorrespondentInnen und freien MitarbeiterInnen aus Russland und der Ukraine berichtet. Wie erleben sie den Krieg? Was hat sich in den Gesellschaften der beiden Länder verändert?. Wie nehmen sie die Kriegsrhetorik, die Bombenalarme und das Leiden der Zivilbevölkerung wahr? Was sind die Geräusche, die das letzte Jahr für sie charakterisiert haben? Wir haben bei Miriam Beller, Paul Krisai, Daniela Prugger, Carola Schneider und Stefan Schocher nachgefragt.

Ukraine: Auf der Suche nach den verlorenen Gliedmaßen
Bei den russischen Angriffen sind in der Ukraine bereits zehntausende Menschen verletzt worden, an der Front und im Hinterland. Viele von ihnen haben Gliedmaßen verloren - Hände, Arme, Beine - und müssen sich jetzt langsam und mühsam den Weg zurück in ein normales Leben erarbeiten. Eine wichtige Rolle dabei spielen Prothesen, die die verlorenen Körperteile zwar nicht zurückbringen, ihre Funktionen im Alltag aber doch über weite Strecken ersetzen können. Karin Koller hat sich im westukrainischen Lemberg angeschaut, wie die Herstellung und die Anpassung von Prothesen funktioniert.

Österreich: Bedingt abwehrbereit
Der russische Angriff auf die Ukraine hat Österreich schmerzlich vor Augen geführt, dass das Land einem Angriff weitgehend hilflos gegenüberstehen würde - egal ob es sich um einen militärischen, einen Cyber- oder einen Informationsangriff handelt. Für das Bundesheer wurden bereits mehr Mittel zur Verfügung gestellt, eine grundsätzliche Debatte über die österreichische Sicherheitspolitik wurde aber nicht geführt bzw. von der Bundesregierung schon im vergangenen Frühjahr für beendet erklärt. Am 24.2. debattiert der Nationalrat über die Folgen des Krieges. Wir fassen die Parlamentsdebatte zusammen und sprechen außerdem mit Veit Dengler, einem der Initiatoren eines aktuellen offenen Briefes, der eine breite Debatte über die heimisch Sicherheitspolitik fordert.

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