Simon Weckert

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Radiokolleg

Simon Weckert - Hack Reality

Positionen in der Kunst (2)

Die digitale Welt und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft stellen den Schwerpunkt der Arbeiten des Chemnitzer Medienkünstlers Simon Weckert dar. Reflexionen darüber, wer von der Digitalisierung profitiert, wie Künstliche Intelligenz unser Leben prägt und gestaltet, finden sich in Weckert's Arbeiten genauso, wie die Frage, was Mensch-Sein, umgeben von "smarter" Technologie, ausmacht.

Dabei will der Medienkünstler nicht nur aufzeigen, wie einfach es ist, neue und unterschiedliche Realitäten zu schaffen, sondern auch die Macht, die die Unternehmen, die die Daten verwalten, innehaben. Und für sich und ihre Geschäftsmodelle zu nutzen wissen. Etwa in seiner Arbeit mit dem Titel "Google Maps Hacks". Ausgestattet mit einem Leiterwagen, in dem sich 99 gebrauchte Smartphones befanden, zog der Medienkünstler durch Berlin. Und erzeugte einen virtuellen Stau. Denn die Google-Maps-Verkehrsprognosen beruhen auf Daten, die das Unternehmen von seinen Android-Smartphones - normalerweise aus Fahrzeugen - bekommt. Senden genug Smartphones ihre Signale vom selben Ort aus, erscheint auf Google Maps eine Stauwarnung. Samt möglicher Ausweich-Routen. Was wiederum einen interessanten Reibungspunkt zwischen Demokratie und Digitalisierung aufwarf. Denn seine Aktion zeigte, dass es keine Rolle spielt, warum sich viele Smartphones an einem Ort befinden, also ob sie sich tatsächlich in Fahrzeugen, oder in einem Leiterwagen befinden. Das System zeigt einen Stau an.
Gestaltung: Sarah Kriesche

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Simon Weckert
Ars Electronica

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  • Sarah Kriesche