Eine Rose auf Zuggleisen in Griechenland.

AFP/ SAKIS MITROLIDIS

Punkt eins

Wenn Züge zusammenprallen oder entgleisen

Gefährliche Güter, viele Verletzte - über Großeinsätze bei Zugunglücken. Gast: Andreas Ilk, Berufsfeuerwehr Linz; Sachgebiet gefährliche Stoffe, Österreichischer Bundesfeuerwehrverband & Assoc.Prof. Dr. Stefan Marschnig, stellvertretender Leiter Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft, Technische Universität Graz. Moderation: Xaver Forthuber. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Auch zwei Wochen nach dem schweren Zugunglück mit 57 Toten in Griechenland gingen dieser Tage tausende Menschen auf die Straßen und demonstrierten gegen die Regierung. Bei dem schwersten Zugunglück in der Geschichte des Landes am 28. Februar waren ein Personenzug und ein Güterzug, der auf demselben Gleis entgegenkam, frontal zusammengestoßen.

Ermittlungen und Prozesse laufen auch nach dem schweren Zugsunglück Anfang Februar im US-Bundesstaat Ohio. Nach der Entgleisung eines Güterzuges mit Gefahrengut waren große Mengen giftiger, krebserregender sowie hochentzündlicher Chemikalien ausgetreten. Die ansässige Bevölkerung fürchtet um ihre Gesundheit und ihr Trinkwasser. Als Unfallursache wird derzeit ein überhitztes Radlager vermutet - Sensoren auf den Schienen hatten den Fehler noch registriert. Unfälle mit Güterzügen - mit teils bedenklichen Folgen - gibt es auch in Europa immer wieder.

Nach dem Zugunglück in Griechenland werden nun Stimmen laut, die Mängel in der Schieneninfrastruktur mitverantwortlich machen. In Österreich gelten Erhaltung und Ausbau eines modernen, leistungsfähigen Schienennetzes als Priorität - vor allem auch für den Güterverkehr. Die Kapazitäten weiter zu steigern und mehr Güter auf die Schiene zu verlagern, steht daher auch im aktuellen Regierungsprogramm: Schließlich ist die Bahn ein effizientes und umweltfreundliches Transportmittel. Statistisch betrachtet, ist es außerdem das sicherste Verkehrsmittel Österreichs, hebt das Verkehrs- und Umweltministerium hervor. Dass Unfälle auf der Schiene, zumal mit gefährlichem Transportgut, immer noch vergleichsweise selten sind, bestätigt auch Stefan Marschnig vom Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft der TU Graz. Er weiß unter anderem, welche Sicherheitsstandards und -vorkehrungen greifen, bevor und während ein Zug über die Schiene rollt - und welche neuen Entwicklungen in diesem Bereich derzeit in Umsetzung sind.

Was aber, wenn doch etwas passiert? Tonnenschwere Waggons, umgekippt oder verkeilt; eine mitunter unübersehbare Zahl Verletzter; die Möglichkeit eines Schadstoffaustritts, der zahlreiche weitere Menschen, Infrastruktur und Umwelt nachhaltig schädigen könnte; Brand- und Explosionsgefahr. Ein Zugunfall ist für Einsatzkräfte stets eine enorme Herausforderung.

Wenn Güterzüge mit potenziell gefährlichen Gütern involviert sind, braucht es darüber hinaus Spezialisten wie Andreas Ilk, der beim Österreichischen Bundesfeuerwehrverband für das Sachgebiet Schadstoffe zuständig ist.

Was steckt hinter den spektakulären bis beunruhigenden Medienberichten über Großeinsätze nach einer Entgleisung? Und wie kann das Unfallrisiko in einem vertretbaren Maß gehalten werden - auch wenn zukünftig noch mehr Güter über die Schiene transportiert werden?

Andreas Ilk und Stefan Marschnig sind Gäste bei Xaver Forthuber und Sie können mitreden: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

Gestaltung

  • Xaver Forthuber

Playlist

Urheber/Urheberin: Vashti Bunyan, Jenny Lewis & Alasdair Clayre
Titel:
Train Song
Ausführender/Ausführende: Vashti Bunyan
Länge: 02:10 min
Label: Ariola

Urheber/Urheberin: Lindsay Ell, John Mayer & Pino Palladino
Titel:
Stop This Train
Ausführender/Ausführende: Lindsay Ell
Länge: 04:36 min
Label: Universal

Urheber/Urheberin: Imogen Heap
Titel:
First Train Home
Ausführender/Ausführende: Vitamin String Quartet
Länge: 06:54 min
Label: Nonesuch

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