Wie entscheidet unser Gehirn?

23. März 2023, 13:00

Die alte philosophische Debatte um den freien Willen und das Hirn als Organ, das nach vorhersagbaren physikalischen Regeln funktioniert, ist durch wissenschaftliche Experimente und Modelle aufs Neue angefacht worden. In Versuchsreihen wie dem sogenannten Libet-Experiment wurde einigen Wissenschaftlerinnen zufolge bewiesen, dass der freie Wille lediglich eine Illusion ist und dass das Hirn schon geschaltet hat, bevor das Bewusstsein einer Entscheidung auftritt.

Das ist zu kurz gedacht, kontert der Biologe, Anthropologe und Soziologe Werner Vogd. Ein Versuchsaufbau ist so angeordnet, dass alle zufälligen Faktoren und komplexen Ergebnisse ausgeschlossen werden, aber genau in dieser zufälligen, komplexen Umgebung kann unser Hirn erst wirklich strategisch arbeiten. Das Hirn ist nicht nur ein biologischer Computer, es ist auch und vor allem ein soziales Organ, das dauernd abwägen und analysieren muss und erst dadurch zu Entscheidungen kommt.

Willensfreiheit ist eine Frage, die oft unter falschen Voraussetzungen diskutiert wird, erklärt Werner Vogd im Gespräch mit Moderator Philipp Blom. Die eigentliche Funktionsweise des rätselhaftesten Organs im menschlichen Körper wird gerade erst entschlüsselt und braucht einen weiteren Referenzrahmen als ein Labor.

Rufen Sie uns an! Haben Sie Fragen zur Wechselwirkung von Hirn und freiem Willen? Halten Sie den freien Willen für eine Illusion oder ist er zentral für Sie?

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Prof. Werner Vogd ist Gast beim 12. Symposium Dürnstein, das von 23. bis 25. März zum Thema "Das Gehirn und seine Gesellschaft" stattfindet.

Service

Symposium Dürnstein: Das Gehirn und seine Gesellschaft, 23. - 25. März 2023

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