Wolodymyr Selenskyj während der Übertragung seiner Videoansprache am Donnerstag, 30. März 2023, im Parlament in Wien.

APA/ROBERT JÄGER

Europa-Journal

Österreich-Ukraine, Portugal, Bosnien-Herzegowina, Italien

Wie hält die österreichische Sozialdemokratie es mit der Ukraine? +++ Portugal: Arbeitskräfte sind willkommen +++ Bosnien-Herzegowina: Der Versuch eines Neuanfangs, 30 Jahre nach dem Krieg +++ Italien: Die Lagune von Venedig im Wandel

Moderation: Markus Müller-Schinwald

Wie hält die österreichische Sozialdemokratie es mit der Ukraine?

Die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymir Selenskyj am vergangenen Donnerstag im Parlament in Wien hat eine bisher wenig beachtete Bruchlinie in der österreichischen Politik offenbart. Wer im vergangenen Jahr in die Sozialdemokratie hineingehört hat, merkte schnell, dass es in dieser Frage sehr unterschiedliche Positionen in der Partei gibt. Vor allem in der niederösterreichischen SPÖ gibt es große Gruppen, die die USA als eigentlichen Verantwortlichen für den Krieg sehen und Russland als Opfer westlicher imperialistischer Politik. Die Parteiführung ist dieser Diskussion lange aus dem Weg gegangen. Die Folge war, dass bei Selenskyjs Rede mehr als die Hälfte der SPÖ-Abgeordneten gefehlt hat. Und auch bei der kommenden Wahl eines neuen Parteivorsitzes dürfte der Umgang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine eine Rolle spielen. Wir haben uns die Meinungen in der größten Oppositionspartei angehört.


Bosnien-Herzegowina: Der Versuch eines Neuanfangs, 30 Jahre nach dem Krieg

Der Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina ist seit 30 Jahren zu Ende, doch zu einem friedlichen Zusammenleben haben die Menschen dort noch immer nicht gefunden. Die Wunden des Krieges verheilen nicht, weil sich niemand darum kümmert. Eine private Initiative will dieses Problem jetzt in Angriff nehmen. Gemeinsam besuchen Opfer und Täter die Orte, an denen in den 1990ern Kriegsverbrechen begangen wurden, um gemeinsam darüber zu reden, was damals passiert ist. Das Ziel ist es, zu vergeben, ohne zu vergessen. Stefan Schocher hat die Gruppe bei einem der Besuche in einem ehemaligen Gefangenenlager in der Nähe von Sarajevo begleitet.


Portugal: Arbeitskräfte sind willkommen

Portugal ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Ziel von Arbeitsmigration geworden, vor allem für Menschen aus den ehemaligen Kolonien in Afrika und aus Brasilien. Die Politik des Landes begrüßt diese Entwicklung, die Bürokratie ist mit der großen Zahl der Verfahren aber überlastet. Deshalb wird in diesem Frühjahr eine neue Behörde eingerichtet, die die Arbeitsgenehmigungen schneller als bisher erteilen soll. Gearbeitet werden darf mit diesen Genehmigungen allerdings nur in Portugal, nicht in anderen EU-Ländern. Tilo Wagner berichtet, warum die Arbeitsmigration in Portugal so positiv gesehen wird.


Italien: Die Lagune von Venedig im Wandel

Venedig ist eine der beliebtesten Urlaubsdestinationen der Österreicher und Österreicherinnen. Dabei ist die Region rund um die Lagunenstadt in einem rasanten Wandel. Ein neuer ausfahrbarer Schutzwall schützt die Stadt vor Hochwasser, verändert aber gleichzeitig das Ökosystem. Die Zahl der Touristen erreicht wieder das gleiche Niveau wie vor der Pandemie, die Zahl der Einwohner ist aber weiter gesunken. Und auch die Industrie in den Städten rund um die Lagune verändert sich. Cornelia Vospernik hat sich die Veränderungen in der Region Venetien bei einer Fahrradtour angeschaut.

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