
SCHUBERTIADE GMBH
Musikfestival
Die 50. Schubertiade in Vorarlberg
1976 startete in Vorarlberg ein kleines Festival mit einer Reihe von Liederabenden und Kammerkonzerten. Heuer, am 26. April, wurde die 50. Ausgabe dieses Festivals eröffnet, das sich inzwischen weltweit zu einem Zentrum für Schubert-Liebhaber:innen aus der ganzen Welt entwickelt hat.
12. Mai 2025, 14:17
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Was würde wohl Franz Schubert dazu sagen, dass in den vergangenen fünf Jahrzehnten Musikinteressierte sogar von England, Frankreich, den USA, Japan und Australien nach Vorarlberg gepilgert sind, um seine Musik hier genießen zu können? Eine sogenannte Landpartie hat er ja sehr geschätzt, und viele Gäste kommen eben auch wegen dieser besonderen Mischung von Musik, dargeboten von erstklassigen Interpretinnen und Interpreten, und dem Ambiente an den Spielorten Schwarzenberg bzw. Hohenems. Viele Besucher:innen verbinden die Konzerte mit einem Urlaub in der Region.

Minetti Quartett
SCHUBERTIADE HOHENEMS
Die internationale Presse schreibt etwa vom “jewel that’s hidden at the foot of the Alps” (Dallas Morning News), “l'acoustique est excellente” (Les Échos, Paris) und “una programación apasionante en ese marco maravilloso” (Scherzo, Madrid).
Ein Musikfestival ohne Subventionen
Die Schubertiade in Vorarlberg hat viele Besonderheiten: Es ist ein Musikfestival, das gänzlich ohne Subventionen auskommt, dass die Möglichkeit bietet, innert weniger Tage die Stars der Szene live zu erleben und dessen Geschäftsführer und künstlerischer Leiter Gerd Nachbauer schon von Beginn an Teil des Festivals war.
Die Spielorte haben sich in den fünf Jahrzehnten mitunter geändert, der Umfang der Schubertiade in Vorarlberg wurde aber stetig ausgebaut. Ungefähr 40.000 Menschen besuchen die circa 80 Veranstaltungen jedes Jahr. Die Spielzeit erstreckt sich inzwischen (mit Unterbrechungen) von April bis Oktober und das Festival ist zu einem Tourismusfaktor in Vorarlberg geworden. Zusätzlich zu den Konzerten kann das Publikum eigens geschaffene Museen besuchen. Ein Schubertiade-Museum, ein Elisabeth-Schwarzkopf-Museum, ein Franz-Schubert-Museum und einige mehr wurden eingerichtet.

Catriona Morison und Konstantin Krimmel
SCHUBERTIADE HOHENEMS
Ö1 von Anfang an dabei
Ein Blick in das Archiv zeigt zudem, dass der ORF von Beginn an Konzerte der Schubertiade aufgenommen hat. Schon von der ersten Ausgabe im Jahr 1976 mit Künstler:nnen wie Peter Schreier, Christa Ludwig und Hermann Prey sind Aufzeichnungen erhalten. Bei der 50. Schubertiade wird Ö1 natürlich wieder mit dabei sein. Auf dem „Ö1 Aufnahmeplan“ stehen Konzerte mit dem Bariton Andrè Schuen, der Pianistin Elisabeth Leonskaja, der Klarinettistin Sabine Meyer, dem Bariton Konstantin Krimmel, dem Pavel Haas Quartet, dem Quatuor Modigliani, dem Minetti Quartett, dem Geiger Renaud Capuçon und vielen mehr. All diese Konzerte sind dann via Ö1 im Radio hörbar und erreichen durch den internationalen Programmaustausch der European Broadcasting Union (EBU) ein Millionenpublikum weltweit.

Renaud Capuçon und Guillaume Bellom
SCHUBERTIADE HOHENEMS
Ein Treffen für Gleichgesinnte
Der Zauber der Schubertiade macht vieles möglich: Im August, bei mehr als 30 Grad Außentemperatur, wird an einem Sommernachmittag von nächtlichen Schatten, von Fieberträumen und einer Winterreise gesungen und im Oktober wird der Frühling „mit heiteren Tänzen begrüßet“.
Bei der Schubertiade kommen Gleichgesinnte zusammen, heuer also schon zum 50. Mal. Das hätte Franz Schubert sicherlich gefallen.
Gestaltung: Stefan Höfel