Dalai Lama

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Praxis - Religion und Gesellschaft

Dalai Lama: "Zunge lutschen"

"Zunge lutschen": Dalai Lama entschuldigt sich bei Buben +++ Konfuzius im kommunistischen China +++ Shades Tours: Stadtführung durchs Drogenmilieu +++ Kriegsflüchtlinge in Moldau

1. "Zunge lutschen": Dalai Lama entschuldigt sich bei Buben

Das Video ist in den vergangenen Tagen in den sozialen Netzwerken viral gegangen: Der Dalai Lama küsst einen Buben auf die Lippen, streckt ihm anschließend die Zunge entgegen und fordert ihn auf, diese zu lutschen. Nun hat sich der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter:innen, in Form einer Twitter-Meldung entschuldigt "für den Schmerz, den seine Worte verursacht haben könnten". Der Dalai Lama "neckt oft Leute, die er trifft, auf eine unschuldige und verspielte Art, sogar in der Öffentlichkeit und vor Kameras", heißt es dort weiter. Der 87-jährige Dalai Lama ist international bei vielen Menschen beliebt und angesehen. Er wirbt aus seinem Exil in Indien für die Rechte der Tibeterinnen und Tibeter und will für sie auch im Dialog mit China kulturelle und religiöse Freiheiten innerhalb der Volksrepublik erreichen. Für seinen Kampf wurde er 1989 mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Umso schockierter zeigen sich nun viele Menschen angesichts dieser Entgleisung. Gestaltung: Martin Gross.


2. Konfuzius im kommunistischen China

In China erlebt nicht nur der Kommunismus unter Präsident Xi Jinping einen ideologischen Aufschwung, auch eine alte chinesische Philosophie steht wieder hoch im Kurs: der Konfuzianismus. In Qufu hat vor mehr als 2.500 Jahren Konfuzius gelebt und gewirkt. Der wichtigste chinesische Philosoph ist auch der Grund für den Besucheransturm, ein Besuch in Qufu einmal im Leben ist für jede Chinesin, für jeden Chinesen sozusagen Pflicht wie der Besuch der großen Mauer und der Verbotenen Stadt in Peking. Das Streben nach Harmonie und Ordnung lässt sich gut in die politischen Ambitionen Xi Jinpings eingliedern, die kommunistische Partei hat einen Anknüpfungspunkt zu dieser alten chinesischen Philosophie gefunden, berichtet ORF-China-Korrespondent Josef Dollinger.


3. Shades Tours: Stadtführung durchs Drogenmilieu

Tour-Guide Karin erzählt von ihrer Kindheit, ihren guten Noten, auch von der Scheidung der Eltern, ihrem schwierigen Verhältnis zum Stiefvater und vom Schulwechsel, der Freundin, die Drogen genommen und ihr welche gegeben hat, um sie für sie aufzubewahren. "Sie dachte, man kann mir das anvertrauen. Ich dachte, man kann mir das anvertrauen. Dann bin ich zu Hause alleine gesessen und hab das Heroin vor mir liegen gehabt. Suchtkrank zu werden, das war definitiv nicht der Plan", schildert sie ihren Einstieg in die Drogenszene. Heute ist Karin clean und lässt Interessierte, oftmals Jugendliche und Schulklassen, im Rahmen der "Shades Tours" an ihren Erfahrungen von damals teilhaben. Für viele ist das ein ernüchternder und aufrüttelnder Blick in die Realität von Beschaffungskriminalität, Prostitution und Entzugserscheinungen. Gestaltung: Maria Harmer.


4. Kriegsflüchtlinge in Moldau
Hat Russland einen Staatsstreich in der Republik Moldau geplant? Wenn es nach dem moldauischen Geheimdienst geht, soll genau das zuletzt versucht worden sein. In Moldau regiert seither die Sorge vor einer Machtübernahme durch den Kreml. Die sicherheitspolitische Lage ist angespannt. Dabei hat das Land ohnehin mit multiplen Krisen zu kämpfen. Fast eine dreiviertel Million Menschen sind seit Beginn des Ukrainekriegs über die Grenze in die benachbarte Republik Moldau geflohen. Mehr als 100.000 sind geblieben - die Hälfte davon sind Kinder. Das kleine Moldau gilt allerdings nach dem Kosovo als zweitärmstes Land Europas und die Teuerungsrate liegt bei 30 Prozent. Hilfe von außen spielt daher bei der Versorgung der Geflüchteten eine zentrale Rolle - etwa von der Caritas Österreich. Eine Reportage von Clara Akinyosoye.

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