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Radiokolleg
Umweltgerechtigkeit und toxische Altlasten
Wozu Menschenrechte? (3)
26. April 2023, 09:05
In diesem Jahr wird die tschechische Regierung festlegen, wo der radioaktive Abfall ihrer Atomkraftwerke und Uranminen endgelagert wird. Tschechien war zu Sowjetzeiten neben der ehemaligen DDR, Rumänien und Ungarn ein wichtiger Lieferant von spaltbarem Material für Nuklear Waffen. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden die Minen geschlossen, aber die Suche nach einem Endlager für die radioaktiven Abfälle setzt sich bis heute fort. Sie scheitert am Widerstand der Bevölkerung. Alle bislang ins Auge gefassten Orte wehren sich vehement dagegen, dass sie die toxische Last der Vergangenheit tragen sollen.
Radioaktiver Müll stellt das Grundrecht auf Leben und Sicherheit in der Menschenrechtskonvention vor besondere Herausforderungen. Die Halbwertszeit von Uran liegt zwischen 700 Millionen und 4,5 Milliarden Jahren. Die Chemikalien und Abwässer aus Kernreaktoren bleiben über 10.000 von Jahren verstrahlt. Die Abfälle werden in der Regel in dicht abgeschlossenen Fässern unterirdisch vergraben. Dem gehen gemeinhin strenge geologische Prüfungen und Umweltverträglichkeitsgutachten voraus. Und trotzdem, bislang haben die meisten Zwischenlager nach einer gewissen Zeit Risse und Lecks gezeigt, und mussten nachgebessert werden. Was kann ein Grundrecht auf Sicherheit und Schutz angesichts solcher Ungewissheiten bewirken?
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Literaturliste
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Jurisprudence.', Transactions of the Institute of British Geographers.
Sendereihe
Gestaltung
- Monika Halkort
