Illustration eines Supervulkans

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Wie Supervulkane die Erde verändert haben

Vulkane - Die explosive Naturgewalt (3)

1816 war das Jahr ohne Sommer. Begleitet wurde die plötzliche massive Abkühlung von schweren Unwettern und großflächigen Ernteausfällen. Der Grund für den abrupten Klimawandel war der Ausbruch des Tambora Vulkans im April 1815 in Indonesien. Der Ausbruch mit der Stärke 7 tötete vor Ort etwa 50.000 Menschen, im Jahr darauf verhungerten auch viele Menschen in Europa.

Die Aschewolke des Vulkans enthielt etwa 150 Kubikkilometer Asche. Die weltweite Abkühlung betrug Anfangs zwischen 0,4 und 0,8 Grad und war bis 1819 nachweisbar. Damit war das Jahr 1816 das Kälteste seit es Klimaaufzeichnungen gibt. Mittlerweile wird der Tambora Ausbruch nicht mehr als alleiniger Grund für die Kältephase gesehen. Verstärkt wurde sie wahrscheinlich durch einen weiteren Vulkan-Ausbruch, der etwa 1808 oder 1809 in Kolumbien erfolgte, sowie als Haupteinflussfaktor unseres Klimas, eine damals geringe Sonnenaktivität.

Um ein Vielfaches zerstörerischer als der Tambora Ausbruch sind die äußerst seltenen Eruptionen von Supervulkanen. Sie hinterlassen keinen Vulkankegel, sondern riesige Ausbruchskessel (Calderen). Ein Zeugnis davon ist der Lake Taupo, der größte See Neuseelands. Mit über 600 Quadratkilometern ist er etwa 1 ½ mal so groß wie die das Bundesland Wien. Gebildet wurde der bis zu 150 Meter tiefe See durch den Ausbruch eines Supervulkans vor etwa 26.500 Jahren.

Die Auswurfmenge eines Supervulkans beträgt mindestens 1.000 Kubikkilometer Asche. Einer dieser Supervulkane liegt unter dem Yellowstone Nationalpark. Seine Magmakammer wird sogar auf etwa 10.000 Kubikkilometer geschätzt. Bei Ausbrüchen von Supervulkanen wird die Lava mit Überschallgeschwindigkeit auf bis 50 Kilometer Höhe katapultiert. Im Umkreis von hunderten Quadratkilometern ist dann jedes Leben erloschen. In der Folge kann es zu jahrelangen vulkanischen Wintern, und einem gigantischen Artensterben kommen. So besagt eine These, dass der Ausbruch des Toba-Vulkans vor 75.000 Jahren auf Sumatra, die damalige Menschheit auf wenige Tausend Personen reduziert habe.

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  • Andreas Wolf