Hrusa Jakub

Hrusa Jakub - MARIAN LENHARD

Matinee

Böhmische Klänge beim Lucerne Festival

Lucerne Festival Orchestra, Dirigent: Jakub Hrusa; Augustin Hadelich Violine.
Josef Suk: Scherzo fantastique op. 25 | Antonin Dvorak: Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 53 | Antonin Dvorak: Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95, "Aus der Neuen Welt" (aufgenommen am 23. August 2022 im Kultur- und Kongresszentrum Luzern im Rahmen des Lucerne Festivals 2022)

Eine musikalische Reise von Böhmen nach Amerika hat das Lucerne Festival Orchestra unter der Leitung von Jakub Hrusa vergangenen August beim Lucerne Festival unternommen.

Die Musik von Josef Suk fand außerhalb seines Heimatlandes lange Zeit kein Gehör, erst seit kurzem wird seinem Schaffen vermehrt Aufmerksamkeit zuteil. Das Scherzo fantastique op. 25 zählt zu den frühen Werken Suks, in denen noch eine Anlehnung an das Schaffen Antonin Dvoraks spürbar ist. Nach dem heiteren Beginn driftet das Werk zwar stellenweise in düstere Gefilde, dominiert wird es indes von einem sich durchziehenden, sehnsuchtsvollen Walzerthema in den Streichern.

Die Kombination aus tänzerischen Volksweisen, schwermütiger Melancholie und lyrischen Passagen lässt an idealtypische tschechische Musik denken - so mutet auch Dvoraks Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 53 an. Durchbrochen wird der symphonisch gestaltete Orchesterpart von virtuosen, gleichsam kantablen Passagen der Solovioline. Auf "Natürlichkeit im Fluss der Melodie" anstelle von "übertriebener Intensität" (NZZ) setzt dabei der Solist: der weltweit zelebrierte deutsch-amerikanische Geiger Augustin Hadelich, der schon 1996, als 12-jähriger, sein Debüt beim Lucerne Festival gab.

Abgerundet wird das Konzertprogramm mit Dvoraks Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95, die sich als scheinbare symphonische Entdeckung der "Neuen Welt" präsentiert - entstanden mit dem Ziel, Amerika eine eigene Nationalmusik auf den Leib zu schreiben. Das Ergebnis: eine Symphonie, die gleichermaßen "böhmisch" und "amerikanisch" ist. Mit teilweise elegisch, teilweise wild-entschlossen Melodien und prägnanten, charakteristischen Rhythmen schafft Dvorak darin eine Synthese aus folkloristischen Elementen beider Musiktraditionen.

(Valentina Strobl)

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Josef Suk/1874 - 1935
Titel: Fantastisches Scherzo für Orchester op.25
Orchester: Lucerne Festival Orchestra
Leitung: Jakub Hrusa
Länge: 16:00 min
Label: IPS / CH

Komponist/Komponistin: Antonín Dvorák
Titel: Konzert für Violine und Orchester in a-moll op.53
Solist/Solistin: Augustin Hadelich
Orchester: Lucerne Festival Orchestra
Leitung: Jakub Hrusa
Länge: 30:51 min
Label: IPS / CH

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