Vesak und Wasser

8. Mai 2023, 06:57

Viele religiöse Feste, die wir feiern, haben einen ursächlichen Zusammenhang mit dem Wandel in der Natur. Vor allem im Frühling können wir das stark beobachten. In unseren Breiten ist es das Osterfest, das sich als bewegliches Fest am ersten Vollmond des Frühlings orientiert.

Obwohl die buddhistische Religion in einer Zone der Erde entstanden ist, die keine vier Jahreszeiten kennt, werden auch viele buddhistische Feste im Frühling gefeiert. So zum Beispiel beim 1. Maivollmond das größte buddhistische Fest, das Vesakh-Fest, das inzwischen als internationaler buddhistischer Feiertag von allen buddhistischen Traditionen gemeinsam gefeiert wird. In Japan wird Buddhas Geburtstag am 8. April gefeiert und zwischen 13. und 15. April begeht man in Sri Lanka und Thailand das buddhistische Neujahr.

Dieses Neujahrsfest wird auch als "Wasserfest" bezeichnet. Dabei werden Buddha-Statuen in Prozessionen durch die Straßen gezogen und mit Blumenwasser übergossen. Wie selbstverständlich bespritzen sich dabei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch gegenseitig sehr heftig mit dem Wasser und der Gedanke an Reinigung von Körper und Geist liegt nahe.

Aber noch ein Gedanke drängt sich mir hier ins Gedächtnis, nämlich der Gedanke an den Gleichlauf der Feste mit den Ereignissen in der Natur. Ich könnte mir gut vorstellen, dass hier eine Besinnung auf den Rhythmus der Natur als Wurzel vieler Feste sehr heilsam sein kann.

Überall, wo wir mit unseren technischen Entwicklungen den Gleichklang mit der Natur verloren haben, lauern Gefahren unheilsamer Entwicklungen. Und ich meine damit auf keinen Fall ein simples "zurück zur Natur". Keines dieser beiden Extreme wäre hilfreich, es geht ums Abwägen und Korrigieren von Fehlentwicklungen.

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• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler