Eine der Schwestern, Anna, neben einem Arbeitspferd

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Familiendrama in der Wildschönau, Teil I

"Die Geschichte der Ascher-Schwestern I" Autorin Sarah Seekircher recherchiert ihre Familiengeschichte in Tirol und zeichnet das Leben zweier Frauen nach, die den elterlichen Bergbauernhof nie verlassen haben. Sie waren Außenseiterinnen in ihrem Dorf und lebten in einer Zeit, in der psychische Probleme tabuisiert wurden.
Die Doku gibt Einblicke in die bäuerliche Gesellschaft der 1960er bis heute.

Ab 13.05. auch als Podcast in sechs Folgen zu hören, der im Rahmen des Feature Podcast-Wettbewerbes #moving_audio entstanden ist.

Im Spätsommer 2020 erfährt Sarah Seekircher von zwei ihr bisher unbekannten Verwandten, den Cousinen ihrer Großmutter: Die beiden alternden Schwestern lebten auf einem Bergbauernhof in der Wildschönau. Eines Tages fuhren sie in einen nahe gelegenen Wallfahrtsort und nahmen sich gemeinsam das Leben. Den Bauernhof sowie ihr gesamtes Hab und Gut vermachten sie einem Tierschutzverein.

Die Geschichte lässt Seekircher nicht los, sie hat viele Fragen: Warum erfährt sie erst jetzt von ihren zwei Verwandten und deren Suizid? Wie war der Alltag für zwei alleinstehende Frauen auf einem Bergbauernhof in den 1980er Jahren? Wie hart war die Arbeit, wie ist es ihnen als Frauen in der bäuerlichen Gesellschaft ergangen und wie haben sie den großen Umbruch in der Landwirtschaft erlebt, als Maschinen, Traktoren sowie der Tourismus aufgekommen sind? Wie ist man damals mit psychischen Problemen umgegangen?

Bald ist der Entschluss gefasst, mehr über diese beiden Frauen herauszufinden. Sarah Seekircher begibt sich auf Spurensuche in das Tal, in dem die beiden Schwestern gelebt haben. Sie versucht, Nachbar:innen, Bäuer:innen aus der näheren Umgebung ausfindig zu machen, die die Frauen gekannt haben. Sie besucht den ehemaligen Hof der Schwestern und deren Alm, recherchiert in Archiven zu Rechtsstreitigkeiten, in die sie verwickelt waren, spricht mit dem ehemaligen Bürgermeister, der Polizei und auch mit Expert:innen für Suizidprävention.

Dank an:
Martin Achrainer (Historiker), Nadja Krajicek (Tiroler Landesarchiv), Maria Otter, Roland Sila (Ferdinandeum Bibliothek)

Coach: Elisabeth Stratka und Sven Preger
Musik: Lissie Rettenwander
Ton: Fridolin Stolz

Musik
Die Kompositionen und Liederinterpretationen stammen von der bei Kitzbühel aufgewachsenen Klangkünstlerin Lissie Rettenwander. Als Kind ist sie mit der bekannten Hausmusik-Band ihrer Familie auf der Bühne gestanden. Heute wandelt sie zwischen Volksmusik, Noise und Neuer Musik. Für diese Radiodoku hat sie u.a. mit Stimme, Zither, Akkordeon, VOX-Miniverstärker, Tierrufen, Gitarren, Stimmgabeln und ihrem Meißelphon gearbeitet.

Service

Ö1 Feature-Podcastwettbewerb #moving_audio

Hilfe bei Suizidgedanken

Telefonische Beratung rund um die Uhr
- Telefonsorge: 142
- Rat auf Draht: 147

Telefonische Beratung speziell für Landwirt:innen
- Bäuerliches Sorgentelefon: 0810/676 810

Suizidprävention Austria:
Anlaufstellen in allen Bundesländern
Erste-Hilfe-Tipps

Bitte lebe - Verhaltenstipps für Angehörige

Sendereihe

Gestaltung

  • Sarah Seekircher